Sachsen-Anhalt geht strenger gegen Schulschwänzer vor

Magdeburg - Im vergangenen Schuljahr war die Zahl der Verstöße gegen die Schulpflicht so hoch wie seit Jahren nicht. Wird inzwischen häufiger die Schule geschwänzt? Das Ministerium hat eine andere Erklärung.

Sachsen-Anhalt will einen schärferen Blick auf Schulschwänzer werfen. (Symbolbild)
Sachsen-Anhalt will einen schärferen Blick auf Schulschwänzer werfen. (Symbolbild)  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Schulen und Behörden in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Schuljahr einen verschärften Blick auf Schulschwänzen gelegt.

Dadurch sei die Zahl der gemeldeten Verstöße stark gestiegen, wie das Bildungsministerium auf Anfrage mitteilte.

So seien nach vorläufigen Zahlen im vergangenen Schuljahr 1945 Verstöße gegen die Schulpflicht festgestellt worden.

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Ein Jahr vorher seien es 1261 Verstöße gewesen.

Nach einem deutlichen Melde-Rückgang während der Corona-Pandemie, als zwischen 700 und 800 Verstößen pro Schuljahr festgestellt worden waren, hatten sich die Zahlen ab dem Schuljahr 2021/22 nach Angaben des Bildungsministeriums dann wieder dem Niveau von vor der Pandemie angeglichen.

Mehr Kontrolle lässt Zahlen steigen

Der starke Anstieg zum vergangenen Schuljahr sei sicherlich mit auf eine höhere Sensibilisierung zurückzuführen, sagte Ministeriumssprecher Elmer Emig.

Vor dem Hintergrund der gestiegenen Jugendkriminalität, vor allem in Halle, wurden auch die Maßnahmen zur Schulpflicht verschärft.

Unter anderem sieht ein Erlass des Bildungsministeriums vor, dass Lehrkräfte bereits deutlich früher als zuvor mit den Eltern von Schulverweigerern Kontakt aufnehmen. Hier wurde die Frist von einer Woche auf drei Tage verkürzt.

Auch die Frist zur Meldung an die zuständige Behörde wurde verschärft. Die Schulen seien dadurch noch einmal für das Thema sensibilisiert worden, sagte Emig.

"Ich glaube nicht, dass wir eine insgesamt höhere Zahl haben, sondern dass wir dieses Thema extrem fokussiert haben."

Titelfoto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

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