Kritik an Termin: Abi-Prüfungen starten für 70.000 Schüler in NRW

Von Frank Christiansen

Düsseldorf - Nach dem Ende der Osterferien beginnen an diesem Dienstag für rund 70.000 Schüler in Nordrhein-Westfalen die schriftlichen Prüfungen.

Abiturienten in Nordrhein-Westfalen müssen Prüfungen in vier Fächern absolvieren.
Abiturienten in Nordrhein-Westfalen müssen Prüfungen in vier Fächern absolvieren.  © Armin Weigel/dpa

Los geht es mit den angehenden Abiturienten an den rund 1000 öffentlichen und privaten Gymnasien, Gesamtschulen, Weiterbildungskollegs und Waldorfschulen. Eine Woche später, am 6. Mai, treten dann rund 7800 Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs an.

Die Landesschülervertretung NRW hatte die Prüfungstermine für das schriftliche Abitur kritisiert. Sie seien so dicht gelegt, dass etliche Schüler ihre drei Klausuren innerhalb von vier Tagen schreiben müssen. In den Vorjahren seien die Termine besser verteilt gewesen.

Abiturienten in NRW müssen Prüfungen in vier Fächern absolvieren. Die beiden Leistungskursfächer und das dritte Abiturfach sind schriftliche Prüfungsfächer. Das vierte Abiturfach wird mündlich geprüft.

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Die zentralen schriftlichen Prüfungen können dem NRW-Schulministerium zufolge an den allgemeinbildenden Schulen in 40 unterschiedlichen Fächern abgelegt werden, an den Berufskollegs sind es sogar 47.

Erstmals Aufgaben zum Hörverstehen bei modernen Fremdsprachen

Der vorläufig ermittelte Abi-Notendurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 2,39.
Der vorläufig ermittelte Abi-Notendurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 2,39.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich Nordrhein-Westfalen auch diesmal an einem gemeinsamen Aufgabenpool der Länder - und zwar in Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch, Biologie, Chemie und Physik. Erstmals gebe es in den Prüfungen der modernen Fremdsprachen Aufgaben zum Hörverstehen.

Der vorläufig ermittelte Abi-Notendurchschnitt lag im vergangenen Jahr bei 2,39. Insgesamt 85.000 junge Menschen hatten im vergangenen Jahr in NRW die Schule mit Abitur oder Fachhochschulreife verlassen. Das waren 3,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Im kommenden Jahr dürfte die Zahl dann rapide weiter abfallen: Weil das Abitur wieder nach neun, statt nach acht Jahren weiterführender Schule abgelegt wird, fällt ein Jahrgang, bis auf die Wiederholer, praktisch aus. Letztere sollen in sogenannten Bündelungsgymnasien zum Abitur geführt werden.

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Das in Auftrag gegebene neue Download-System für Abitur-Aufgaben soll erst im Herbst 2025 bei den Weiterbildungskollegs ("Abendgymnasien") erstmals eingesetzt werden. In den kommenden Tagen wird noch das alte Verfahren verwendet.

Nach einer folgenschweren Download-Panne im Jahr 2023 hatte man ein neues System in Auftrag gegeben.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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