Jede dritte Unterrichtsstunde fällt aus: Jetzt machen Eltern den Ministern Dampf!
Dresden - Der Landeselternrat Sachsens warnt vor massivem Unterrichtsausfall im neuen Schuljahr. Vor allem bei den Schwächsten mache sich der chronische Lehrermangel bemerkbar.
Der Elternrat sah es schon vor Jahren kommen: "Massiver Lehrermangel, der die Bildung unserer Kinder gefährdet und keine Lösungen in Sicht", ärgert sich die Vorsitzende Sara Schlüter (35).
"Es ist kein Einzelfall, dass in sächsischen Schulen jede sechste Schulstunde ausfällt."
An Förderschulen sei ein Unterrichtsausfall von 30 Prozent und darüber bereits bittere Realität. Das Kultusministerium widerspricht: "Der Unterrichtsausfall an den Förderschulen war zwar am höchsten und lag aber bei etwas über 14 Prozent", sagt Sprecher Dirk Reelfs (61).
"In der Gesamtbetrachtung für alle Schularten muss man für das erste Schulhalbjahr 2022/23 feststellen, dass von rund 10,2 Millionen Gesamtstundensoll rund 860.000 Stunden ausgefallen sind. Damit kommen wir auf 8,4 Prozent."
Wird das Personal endlich verstärkt?
Dennoch sei richtig, dass es im abgelaufenen Schulhalbjahr 1200 Lehrer zu wenig gab. Wie viele Lehrer im kommenden Schuljahr fehlen, kann das Ministerium noch nicht sagen.
"Wir sind mitten im Einstellungsverfahren, welches sich noch bis zum Start des neuen Schuljahres hinziehen wird", sagt Reelfs.
Der Landeselternrat fordert Kultusminister Christian Piwarz (47, CDU) auf, jetzt endlich zu handeln, Lehrpersonal zu (ver)stärken und der Bildungspolitik jene herausgehobene Stellung einzuräumen, die sie verdiene.
Titelfoto: Bildmontage: imago images/Michael Weber, Privat, Steffen Füssel