Düstere Prognose für NRW: Bis 2031 müssen knapp 80.000 Lehrkräfte her

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen muss einer neuen Prognose zufolge bis zum Schuljahr 2031/32 rund 79.000 Lehrerinnen und Lehrer einstellen, um den Bedarf über alle Schulformen hinweg decken zu können.

Zusätzlich zu den ohnehin fast 75.000 Stellen müssten weitere 4500 Lehrkräfte eingestellt werden, um den Lehrermangel zu beheben.
Zusätzlich zu den ohnehin fast 75.000 Stellen müssten weitere 4500 Lehrkräfte eingestellt werden, um den Lehrermangel zu beheben.  © Patrick Pleul/dpa

Zur Verfügung stehen in dem Zeitraum voraussichtlich nur rund 74.500 grundständig ausgebildete Lehrkräfte, wie das Schulministerium am Mittwoch mitteilte. Es müssten also zusätzlich 4500 Lehrkräfte eingestellt werden, um die Lücke zu füllen.

Der Lehrkräftemangel sei "bundesweit die mit Abstand größte Herausforderung für unsere Schulen", sagte Schulministerin Dorothee Feller (56, CDU).

Die schwarz-grüne Landesregierung hatte angekündigt, bis 2027 zusätzlich 10.000 Lehrkräfte an die Schulen zu bringen. Schon jetzt ist der Lehrkräftemangel eklatant. Im Dezember waren nach Daten des Ministeriums rund 8000 von insgesamt etwa 165.000 Lehrerstellen in NRW nicht besetzt.

60 Kinder und nur eine Fachkraft: Kitas in NRW sollen bald im Notbetrieb laufen dürfen
Bildungspolitik 60 Kinder und nur eine Fachkraft: Kitas in NRW sollen bald im Notbetrieb laufen dürfen

Um die bestehenden Lücken möglichst schnell zu verkleinern, setze das Land kurz- und mittelfristig auch auf Seiteneinsteiger, sagte Ministerin Feller. Zudem sollten Alltagshelfer die Lehrkräfte entlasten.

Die Landesregierung sei auch in Gesprächen mit Hochschulen über einen weiteren Ausbau der Studienanfängerplätze in den Lehrämtern für die Grundschulen und die sonderpädagogische Förderung. Denn langfristig würden vor allem mehr grundständig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer benötigt, um die Unterrichtsversorgung dauerhaft zu verbessern.

Zuletzt war 2018 eine Lehrkräftebedarfsprognose veröffentlicht worden. Künftig soll die Prognose alle drei Jahre aktualisiert werden.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

Mehr zum Thema Bildungspolitik: