Behörden sicher: Bald viel mehr NRW-Bürger wegen neuem Gesetz!

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen bekommt Zuwachs was die Zahl der Bürgerinnen und Bürger hierzulande angeht. Zumindest rechnet damit das Land NRW. Hintergrund ist ein neues Gesetz des Bundes, dass ab diesem Donnerstag gilt und viel mehr Menschen als bisher die deutsche Staatsangehörigkeit verschaffen wird.

Bisher mussten Menschen aus dem Ausland deutlich länger warten, bis sie den deutschen Pass beantragen konnten. (Symbolbild)
Bisher mussten Menschen aus dem Ausland deutlich länger warten, bis sie den deutschen Pass beantragen konnten. (Symbolbild)  © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

Das neue Einbürgerungsgesetz wird nämlich dafür sorgen, dass nicht wie bisher nach acht, sondern künftig schon nach fünf Jahren Menschen die in Deutschland leben und arbeiten den deutschen Pass bekommen können.

In besonderen Fällen wie beispielsweise bei guten Leistungen in Schule oder im Job, guten Sprachkenntnissen oder ehrenamtlichen Engagement soll der Antrag sogar schon nach drei Jahren möglich sein.

Dadurch werden, so rechnen zumindest die Behörden in NRW, deutlich mehr Menschen als bisher die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen.

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Laut dem NRW-Innenministerium wurden bereits letztes Jahr rund 51.000 Einbürgerungen in NRW durchgeführt. 2022 waren es noch rund 41.000. Der Trend zeigte also schon vorab nach oben.

Mit dem neuen Gesetz erhofft sich auch das Land NRW weniger Bürokratie bei der Einbürgerung von zugezogenen Menschen. Denn: Anders als bisher ist dann auch die doppelte Staatsbürgerschaft ohne bürokratischen Zusatz-Aufwand künftig möglich. Die Ämter soll das entlasten.

Ämter durch neues Gesetz entlastet? CDU spricht von Entwertung

Sieht in dem neuen Einbürgerungsgesetz eine Entlastung für die Ämter: NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (42, Grüne).
Sieht in dem neuen Einbürgerungsgesetz eine Entlastung für die Ämter: NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (42, Grüne).  © Roberto Pfeil/dpa

Laut NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (42, Grüne) war das neue Gesetz überfällig: "Auch wir als Gesellschaft bekennen uns mit der Einbürgerung zu den Menschen, die hier teilhaben und mit gestalten wollen. Zuwanderung hat gerade in NRW eine lange Geschichte. Der Wiederaufbau und der wirtschaftliche Aufschwung wären ohne Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland nicht möglich gewesen."

Die CDU hatte die Reform scharf kritisiert. Dort war man der Ansicht, dass durch das neue Gesetz die deutsche Staatsbürgerschaft als solche an Wert verliert.

Titelfoto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

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