Behörden-Pleite! Jugendlicher (17) lebt trotz Abschiebung weiter in Deutschland
Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen hat kürzlich ein radikalisierter 17-Jähriger für ein bis dato einmaliges Verfahren gesorgt.
Der Jugendliche ist nach Angaben des Flüchtlingsministeriums der erste Minderjährige, der jemals in Abschiebehaft genommen wurde.
Die Rückführung des radikalisierten 17-Jährigen nach Serbien scheiterte nach dpa-Informationen allerdings. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß.
Nach Angaben des Flüchtlingsministeriums war der Jugendliche vom 1. September bis zum 9. Oktober "auf Grundlage einer richterlichen Anordnung" in der Abschiebehaftanstalt des Landes in Büren untergebracht.
Wegen des Alters seien auch zwei Jugendämter involviert gewesen, so eine Sprecherin des Ministeriums. Weitere Angaben machte das Haus von Ministerin Josefine Paul (Grüne) "aus Datenschutzgründen" nicht.
Nach dpa-Informationen gilt der 17-Jährige als gefährlich, weil er sich religiös radikalisiert hat. Er sollte demnach in seine Heimat Serbien abgeschoben worden. Das Land wollte ihn aber nicht aufnehmen - offenbar, weil es in Serbien keine familiäre Obhut für den Jugendlichen gegeben hätte.
Der 17-Jährige lebt nach dpa-Informationen nun bei Verwandten in Deutschland und wird von den Sicherheitsbehörden überwacht. Theoretisch könnten die Behörden einen neuen Anlauf zur Abschiebung starten, wenn der junge Mann volljährig ist.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa