Wann ist Halloween und ist Halloween ein Feiertag in Deutschland?
"Süßes, sonst gibt’s Saures" - diese Drohung von Kindern, langgezogen und im Chor, hört man vor allem einmal im Jahr: an Halloween. Was hat es damit auf sich?
Was ist Halloween?
Halloween, ungekürzt und nicht zusammengezogen eigentlich All Hallows’ Eve (englisch für Aller Heiligen Abend), ist der Vorabend von Allerheiligen und wird inzwischen in vielen Teilen der Welt gefeiert.
Historikern zufolge hat es einen keltischen Ursprung. Der Begriff soll aber erst mit der Christianisierung gekommen sein, als die Kirche diesen Tag der heidnischen Feierlichkeit "All Hallows Eve" tauften.
Seinen Ursprung in Irland wurde der Brauch im 19. Jahrhundert von Einwanderern mit nach Amerika gebracht. Von dort ist er erst ab den 1990er Jahren zu uns nach Deutschland geschwappt.
Aber haben wir an Halloween frei? Wo ist Halloween ein Feiertag? Wie feiert man Halloween richtig? Und was hat es mit dem Kürbis auf sich? All das und mehr erfährst Du nun.
Wann ist Halloween?
Halloween findet immer am 31. Oktober statt. Dabei handelt es sich um den Vorabend von Allerheiligen, welcher wiederum der christliche Gedenktag aller Heiligen ist.
Ist Halloween ein offizieller Feiertag?
Am 31. Oktober haben Menschen in vielen Teilen Deutschlands frei.
Um einen offiziellen Feiertag handelt es sich bei Halloween jedoch nicht.
Stattdessen fällt es aber auf den gleichen Tag wie der Reformationstag, der in neun Bundesländern wiederum ein Feiertag ist.
Wer wissen möchte, was genau hinter dem Reformationstag steckt, erfährt in diesem Artikel mehr:
In welchen Bundesländern ist Reformationstag ein Feiertag?
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein kann man sich also dennoch mit einem freien Tag auf die schaurigen Festlichkeiten einstimmen.
Warum wird an Halloween gefeiert?
In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November feierten die Kelten Samhain, was für das Ende des Sommers steht. An Samhain zelebrierten sie die letzte Ernte und den Start des neuen Jahres.
Außerdem glaubten sie, dass an diesem Tag Kontakt ins Reich der Toten, auch die Anderswelt, möglich war.
Um sich vor Bösem aus dieser Totenwelt zu schützen und nicht als lebend erkannt zu werden, wurde sich abschreckend verkleidet. Zur Beschwichtigung der bösen Geister wurden zudem gutes Essen und kleine Gaben bereitgestellt.
Während einige Bräuche abgewandelt geblieben sind, sind die Intentionen andere. Heute nimmt man keinen Bezug mehr auf die keltisch-religiöse Verbindung.
Halloween hat sich stattdessen zu einem eigenen Fest entwickelt.
Was bedeutet Halloween für Christen?
Es waren die Christen - die am 1. November ihre Heiligen feiern -, die dem heidnischen Brauch seinen Namen gaben. Verbindungen zum Christentum haben die Halloweenbräuche allerdings nicht.
Im Gegenteil: Einige Christen lehnen Halloween und die Unterhaltung durch das Böse - also Hexen, Monster und Geister - ab.
Für sie agiert Halloween eher als Konkurrenz zum zufällig zeitgleich stattfindenden Reformationstag.
Wie wird Halloween gefeiert?
So wie damals böse Geister abgeschreckt werden sollten, wird heutzutage unbeschwerter Halloween gefeiert. Schaurig - oder aber auch weniger schaurig - verkleidet geistern Kinder ab der Abenddämmerung von Tür zu Tür.
Dabei müssen es auch nicht immer Hexen, Vampire oder Gespenster sein. Was die Verkleidung angeht, sind keine Grenzen gesetzt. Auch nicht gruselige, fiktive Lieblingscharaktere sieht man durch die Straße wandeln.
Aber nicht nur bei den Kostümen kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Mit Sprüchen (längst nicht mehr nur "Süßes oder Saures") fragen die kleinen Monster und Helden nach Süßigkeiten und drohen somit bei Verweigerung mit Streichen.
Unter anderem die schon Tage vorher ausgehöhlten und geschnitzten Kürbisse sorgen für die richtige Atmosphäre und gehören zu jedem anständigen Gruselfest.
Auf diesem dürfen neben der richtigen Deko für die Friedhofsromantik auch schaurig schöne Halloweenspeisen und Partyspiele nicht fehlen.
Übrigens haben nicht nur Kinder Spaß an dem Spuk. Auch bei Erwachsenen sind die Partys zu Halloween beliebt.
Warum ist der Kürbis an Halloween von Bedeutung?
Hast Du Dich schon mal gefragt, warum es zum Brauch gehört, oft schon vor Halloween einen Kürbis (im Englisch speziell Jack O’Lantern genannt) auszuhöhlen und zu schnitzen?
Zu verdanken haben wir das einem Gauner namens Jack Oldfield.
Mit einer hinterlistigen Intrige legte er sich mit dem Teufel an und entkam damit der Hölle. Nach seinem Tod war er aber auch im Himmel nicht willkommen und so wanderte er ohne einen Platz im Raum zwischen beiden Welten. Dabei trug er eine ausgehöhlte Rübe mit einer glühenden Kohle als Laterne mit sich, die seinen Weg etwas beleuchtete und Böses vertreiben sollte.
Angelehnt an diesen Schutz entwickelte sich der Brauch, Gesichter in Rüben zu schnitzen. Aus den Rüben wurden mit der Zeit größere und in einer Vielzahl erhältliche Kürbisse.
Jack O’Lanterns, wie die ausgehöhlten Kürbisse mit geschnitzten Fratzen heute oft genannt werden, schmücken an Halloween also weiterhin unser Heim und schützen vor dem Bösen.
Happy Halloween - Seit den 90er-Jahren entwickelt sich Halloween zu einem immer populärer werdenden Brauchtum in Deutschland. Immer mehr Monster und Geister spuken am 31. Oktober durch die Nachbarschaft und erbeuten Süßigkeiten.
Titelfoto: Bildmontage: Unsplash/David Menidrey, 123RF/fotogestoeber