Neue Studie belegt: Mehr als ein Drittel der Jugendlichen glaubt, Medien halten wichtige Infos zurück
Leverkusen - Eine große Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland hat einer Studie zufolge kein Vertrauen in die Medien.
75,8 Prozent misstrauen demnach Zeitungen, 71,6 Prozent misstrauen Journalistinnen und Journalisten.
Mehr als ein Drittel der Jugendlichen vermutet, dass die Medien absichtlich wichtige Informationen zurückhalten (37,9 Prozent) und nur ihre eigene Meinung verbreiten (32,8 Prozent).
Studienleiter Prof. Holger Ziegler (47) bezeichnete diese Ergebnisse am Dienstag als "alarmierend".
Eine gesunde Skepsis sei durchaus hilfreich, doch hier gehe es um etwas Anderes: "Stellen wir nicht nur den Wahrheitsgehalt einer Information infrage, sondern vermuten wir, dass uns – in diesem Fall – die Medien absichtlich Informationen verschweigen und manipulieren wollen, dann bewegen wir uns in einem gefährlichen Bereich von Verschwörungsglauben."
Für die Studie, die im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung von der Universität Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) durchgeführt wurde, wurden 1582 Kinder (6 bis 11 Jahre) und Jugendliche (12 bis 16 Jahre) befragt. Innerhalb des betrachteten städtischen Bevölkerungsabschnitts sei die Studie repräsentativ, teilte Ziegler mit.
Befragt wurden Familien in den Städten Berlin, Leipzig, Köln, Deggendorf, Herne, Neunkirchen/Saar, Reutlingen, Stralsund, Bitburg und Aurich.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa