Am 31. Oktober wird nicht nur Halloween gefeiert, ebenso gedenken Protestanten dem Beginn der Reformation. Doch worum geht es dabei genau und in welchem Bundesland ist der Reformationstag überhaupt Feiertag? TAG24 hat den Überblick.
Wann ist Reformationstag?
Neun Bundesländer dürfen sich jedes Jahr am 31. Oktober über den Reformationstag als Feiertag freuen. Im 20. Jahrhundert bereits vielerorts als Feiertag begangen, führten letztlich im Jahr 2018 auch die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Hohlstein den 31. Oktober als gesetzlichen Feiertag ein.
Wo ist Reformationstag Feiertag?
Nicht jeder darf sich am 31. Oktober über schulfrei und arbeitsfrei freuen.
Diese Bundesländer begehen den Reformationstag als Feiertag:
- Brandenburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
- Bremen
- Hamburg
- Niedersachsen
- Schleswig-Hohlstein
Wo ist der Reformationstag kein Feiertag?
- Berlin
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Hessen
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Saarland
Viele katholisch geprägte Bundesländer haben dafür am 1. November einen gesetzlichen Feiertag: Allerheiligen.
Gut zu wissen: Eine Ausnahme galt am 500. Geburtstag der Reformation am 31. Oktober 2017. Zu Ehren Luthers und der Reformation war dieser Tag in der gesamten Bundesrepublik Deutschland ein Feiertag.
Was feiern wir am Reformationstag?
Als Mönch beschäftigte den 1483 in Eisleben geborenen Martin Luther das Thema der Gerechtigkeit Gottes. Wie konnte es gerecht sein, dass die Menschen sich von ihren Sünden freikaufen sollten (Ablasshandel) und nicht der Glaube allein entscheidend war?
Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen zur Kirche und dem Ablasshandel an die Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben. Seine Kritik an der katholischen Kirche verbreitete sich in ganz Deutschland.
Viele Bischöfe, der Papst und auch der Kaiser höchstpersönlich störten sich sehr an Luthers Gedanken und erklärten ihn für vogelfrei. Der Theologieprofessor floh auf die Wartburg und übersetzte dort als Junker Jörg den zweiten Teil der Bibel (das Neue Testament) in die deutsche Sprache. Später folgte auch das Alte Testament. Luther legte den Grundstein für Bildung und Freiheit.
Seitdem können die Menschen selbst lesen, was in der Bibel geschrieben steht. Als Startschuss der Reformation trugen Luthers Gedanken und Schriften zur Entstehung der evangelischen Kirche bei, selbst wenn dies nicht seine Absicht war.
Deshalb gedenken evangelische Christen jedes Jahr dem Thesenanschlag Luthers und feiern das Reformationsfest.
Wie wird der Reformationstag als Feiertag zelebriert?
Nicht nur in Wittenberg, sondern weltweit feiern Protestanten an diesem Tag Gottesdienste. Gottes Gnade und der Glauben allein seien entscheidend für die Vergebung von Sünden und nicht das Freikaufen davon.
Diesem Kerngedanken der Reformation wird am 31. Oktober gedacht.
Mit einer Lesung aus dem Evangelium und Liedern feiern Protestanten rund um den Globus ihren Glauben. Dabei stehen Luther und seine Thesen im Zentrum der Feierlichkeiten.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden Reformationsbrot und Reformationsbrötchen gebacken. Die Brötchen erinnern an eine Lutherrose und werden von vielen Bäckereien im Oktober angeboten.
Was hat Halloween mit dem Reformationstag zu tun?
Das Gruselfest Halloween mit all seinen heidnischen Bräuchen hat mit dem Reformationstag inhaltlich nichts gemein. Doch liegt der Namensursprung von Halloween im kirchlichen Bereich. Am 1. November feiert die katholische Kirsche Allerheiligen, weshalb der Abend vom 31. Oktober All Hallows’ Eve (Aller Heiligen Abend), kurz Halloween genannt wird.
Auf diese Tage fallen der Reformationstag und Halloween in den folgenden Jahren:
- Reformationstag 2025 am Freitag, dem 31. Oktober
- Reformationstag 2026 am Samstag, dem 31. Oktober
- Reformationstag 2027 am Sonntag, dem 31. Oktoeber
So werden beide Feste am selben Tag gefeiert, haben jedoch einen ganz anderen Ursprung und Sinn.