Erinnerung an "Hitlerjungen Salomon": Kranz für Sally Perel

Von Christian Brahmann

Braunschweig - In Gedenken an den Holocaust-Überlebenden Sally Perel - bekannt als "Hitlerjunge Salomon" hat es in Braunschweig (Niedersachsen) eine Kranzniederlegung gegeben.

Sally Perels Leben wurde auf Basis seiner Biografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" verfilmt.
Sally Perels Leben wurde auf Basis seiner Biografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" verfilmt.  © Marijan Murat/dpa

Perel wäre am Ostermontag (21. April) 100 Jahre alt geworden und ist Ehrenbürger der niedersächsischen Stadt. Er war Anfang 2023 im Alter von 97 Jahren in seinem Haus in Israel gestorben.

Perel wurde 1925 in Peine geboren. Mit elf Jahren floh er mit seiner Familie nach Polen und später weiter nach Osten in die von der Sowjetunion kontrollierten Gebiete.

Dort fiel er 1941 deutschen Truppen in die Hände und nannte sich Josef "Jupp" Perjell.

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Nach einem Jahr an der Ostfront wurde er auf eine Schule der Hitlerjugend geschickt. Später machte er eine Ausbildung bei Volkswagen.

Biografie und Verfilmung von "Ich war Hitlerjunge Salomon"

In seinem Geburtsort Peine hängt eine Erinnerungstafel an Sally Perel.
In seinem Geburtsort Peine hängt eine Erinnerungstafel an Sally Perel.  © Bärbel Miemietz/Wikimedia Commons

International bekannt wurde der gebürtige Deutsche durch seine Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon".

Das Buch war 1990 auch Grundlage für einen mehrfach prämierten Film der Regisseurin Agnieszka Holland.

Perel reiste regelmäßig nach Deutschland, um Studenten und Jugendlichen von seinen Erfahrungen zu berichten.

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1999 erhielt er für seine Bemühungen um die deutsch-israelische Verständigung das Bundesverdienstkreuz.

Anlässlich des 100. Geburtstags legte Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum an der Gedenktafel für Perel auf dem Werksgelände von Volkswagen Braunschweig einen Kranz nieder.

"Unzählige Jugendliche haben durch seine Schilderungen ein konkretes Bild von der Zeit des Nationalsozialismus erhalten und dem unsagbaren Menschheitsverbrechen, das sich niemals wiederholen darf", sagte Kornblum.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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