Das Liebes-Leben der Deutschen: Monogamie, Polyamorie oder Freundschaft plus?

München - Eine aktuelle Umfrage gibt Einblicke in die Beziehungspräferenzen der Deutschen.

Neue Beziehungsmodelle wie offene Ehen oder Polyamorie spielen in den Wunschvorstellungen von Partnerschaften der Deutschen keine annähernd so große Rolle wie in der öffentlichen Debatte.
Neue Beziehungsmodelle wie offene Ehen oder Polyamorie spielen in den Wunschvorstellungen von Partnerschaften der Deutschen keine annähernd so große Rolle wie in der öffentlichen Debatte.  © Christophe Gateau/dpa

Während offene Ehen oder Polyamorie in der öffentlichen Debatte oft im Rampenlicht stehen, zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Norstat im Auftrag des Erotik-Magazins "Playboy", dass diese alternativen Beziehungsmodelle in den Herzen der Deutschen keine so große Rolle spielen.

Die klassische Zweisamkeit ist demnach nach wie vor die bevorzugte Wahl für die Mehrheit der Deutschen. 73 Prozent der Befragten gaben an, in Monogamie leben zu wollen. 60 Prozent von ihnen leben bereits in dieser Art von Partnerschaft.

Zehn Prozent der Männer und Frauen bevorzugten ein Dasein als Single, welches für 30 Prozent gelebte Wirklichkeit ist.

Umfrage zeigt: Deutsche Singles sind unzufrieden mit ihrem Sex-Leben
Gesellschaft Umfrage zeigt: Deutsche Singles sind unzufrieden mit ihrem Sex-Leben

Lediglich sieben Prozent sprachen sich für eine offene Zweierbeziehung oder Ehe aus. Ebenso teilten nur sieben Prozent der Befragten den Wunsch nach reinen Sex-Beziehungen oder dem Konzept von "Freundschaft plus".

Interessanterweise erachten nur zwei Prozent der Umfrageteilnehmer eine monogame Fernbeziehung als erstrebenswert, während sogar nur ein Prozent den Gedanken an Polyamorie, also mehr als eine Liebesbeziehung zur gleichen Zeit, hegt.

Das romantische Ideal vom lebenslangen Liebesglück mit einer einzigen Person

Bis dass der Tod uns scheidet: Auch wenn viele an der monogamen Natur des Menschen zweifeln, ist das Ideal von einer lebenslangen, romantischen Liebe zu einer einzigen Person für die meisten Deutschen die Wunschvorstellung.
Bis dass der Tod uns scheidet: Auch wenn viele an der monogamen Natur des Menschen zweifeln, ist das Ideal von einer lebenslangen, romantischen Liebe zu einer einzigen Person für die meisten Deutschen die Wunschvorstellung.  © Mascha Brichta/dpa

Eine mögliche Erklärung für die Umfrageergebnisse könnte im hartnäckigen Ideal von einer lebenslangen, romantischen Liebe zu einer einzigen Person liegen. Die Umfrage zeigt, dass 88 Prozent der Deutschen nach wie vor an dieses Ideal glauben, obwohl fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) sich nach mehr Abwechslung sehnt.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass 64 Prozent der Deutschen Zweifel an der monogamen Natur des Menschen haben, jedoch dennoch die klassische Beziehungsform bevorzugen.

Trotz der zunehmenden Akzeptanz von offenen Beziehungsformen, wie sie von 68 Prozent der Befragten wahrgenommen wird, sind bemerkenswerte 88 Prozent der Teilnehmer mit ihrer klassisch-monogamen Beziehung überaus zufrieden, wie sie betonen.

Gastro-Studie deckt auf: So viele Deutsche sparen beim Essengehen
Gesellschaft Gastro-Studie deckt auf: So viele Deutsche sparen beim Essengehen

Ebenso gaben 72 Prozent an, mit ihrem Sexleben rundum zufrieden zu sein.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

Mehr zum Thema Gesellschaft: