Gäste sehen es kritisch: Stehen unsere Restaurants durch den neuen Preisschock vor dem Aus?
Berlin - Die bevorstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie auf wieder 19 Prozent stößt in der Bevölkerung auf breite Ablehnung.
Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 69 Prozent der Befragten gaben an, sie lehnten die Anhebung von sieben auf 19 Prozent ab, nur 14 Prozent zeigten sich als Befürworter.
Unter denen, die die Maßnahme ablehnen, überwog mit jeweils rund 70 Prozent die Sorge, dass die Preise steigen und dass viele Restaurants die Erhöhung nicht verkraften und am Ende schließen.
Viele wollen künftig sogar seltener ins Restaurant gehen oder dort weniger ausgeben.
44 Prozent der Befragten gaben an, nach der Erhöhung zum Jahreswechsel ihr Verhalten mit Blick auf Restaurantbesuche ändern zu wollen.
68 Prozent derer, die ihr Verhalten ändern wollen, gaben an, dann seltener essen zu gehen. 25 Prozent wollen sogar ganz auf Restaurantbesuche verzichten.
Viele Besucher wollen beim Trinkgeld sparen
Jeweils mehr als 20 Prozent der Befragten wollen auf günstigere Restaurants ausweichen, billigere Gerichte bestellen oder beim Trinkgeld sparen, zum Teil zusätzlich zu selteneren Restaurantbesuchen. Von den 37 Prozent, die nichts ändern wollen, gab gut die Hälfte an, schon bisher kaum oder nie essen zu gehen.
Die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie war während der Corona-Pandemie Mitte 2020 auf den ermäßigten Satz von sieben Prozent gesenkt worden. Ende des Jahres läuft die befristete Regelung aus, der Steuersatz steigt wieder auf 19 Prozent.
Für Getränke galt schon bisher der volle Satz von 19 Prozent.
Bei Bringdiensten und Essen zum Mitnehmen bleibt es dagegen beim ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent für Speisen.
Für die Umfrage hatte YouGov in der Woche vor Weihnachten insgesamt 2042 repräsentativ ausgewählte Bürger aus ganz Deutschland befragt.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2042 Personen zwischen dem 19. und 21.12.2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
Titelfoto: Montage: Matthias Bein/dpa, Sina Schuldt/dpa