Drastischer Nachfrage-Einbruch: Habecks Wärmepumpen werden zum Ladenhüter

Berlin - Erst im März hatten sich die Ampel-Koalitionäre auf eine Reform des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) geeinigt. Hieß im Klartext: Jede neu eingebaute Heizung sollte ab dem 1. Januar 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Doch jetzt kassiert der von Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) ausgegangene "Heizungshammer" einen kräftigen Dämpfer.

Aktuell kaum nachgefragt: Wärmepumpen werden in Deutschland zum Ladenhüter.
Aktuell kaum nachgefragt: Wärmepumpen werden in Deutschland zum Ladenhüter.  © Moritz Frankenberg/dpa

Denn die Förderanträge für die vom Minister favorisierten Wärmepumpen sind seit Januar dieses Jahres dramatisch eingebrochen!

Das berichtet Welt am Sonntag, die sich auf aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezieht.

Dort wird erklärt, dass es bislang pro Monat durchschnittlich nur rund 8200 Anträge auf finanzielle Förderung von Projekten mit Wärmepumpen gab.

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Im vergangenen Jahr habe die Zahl der Anträge mit 29.000 Anträgen pro Monat dreimal höher gelegen.

Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, rechnen die Statistiker der BAFA in diesem Jahr mit einem Einbau von weniger als 100.000 Wärmepumpen.

Zahlen bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück

Hüpft derzeit von einer Negativ-Schlagzeile zur nächsten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne).
Hüpft derzeit von einer Negativ-Schlagzeile zur nächsten: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne).  © Kay Nietfeld/dpa

Ursprünglich war das Ziel der Regierung, bis Jahresende 500.000 Wärmepumpen unter das Volk zu bringen. Bis 2030 sollten so sechs Millionen neue, mutmaßlich umweltschonendere, Heizungen Eingang in deutsche Haushalte finden.

Doch was könnten die Gründe für den Nachfragerückgang sein? Sicherlich dürfte das Durcheinander um das neue Gesetz eine Rolle spielen. Noch immer ist nicht gewiss, ob die SPD, Grüne und FDP die Novelle in ihrer jetzigen Form tatsächlich durch den Deutschen Bundestag bekommen.

Zuletzt hatte insbesondere die FDP immer wieder Kritik an dem Vorstoß von Habeck geäußert. Auch diverse Wirtschafts-, Sozial- und Umweltschutz-Verbände kritisieren die Vorgaben des Gesetzes zum Teil scharf. Ganz zu schweigen von frustrierten und verunsicherten Bürgern der Bevölkerung.

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Und: Wärmepumpen werden überwiegend in neu gebauten Häusern installiert. Doch weil der Wohnungsbau in Deutschland stockt, wird von Experten auch hier mit keiner Besserung der Lage gerechnet.

Titelfoto: Bildmontage: Moritz Frankenberg/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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