Die Politik hat versagt! Polizei rechnet Silvester mit neuen Gewalt-Exzessen

Berlin - Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechnet mit erneuten Ausschreitungen an Silvester und kritisiert ein Versagen der Politik.

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke (39), fordert ein Verkaufsverbot für Böller.
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke (39), fordert ein Verkaufsverbot für Böller.  © Wolfgang Kumm/dpa

"Spätestens seit den Gewaltexzessen im vergangenen Jahr in Berlin, aber auch in zahlreichen Orten im Ruhrgebiet und selbst im eigentlich friedlichen Bonn weiß jeder, dass in unserer Gesellschaft etwas auseinandergelaufen ist. Darauf müssen wir endlich reagieren", sagte Jochen Kopelke (39) der Rheinischen Post.

Die Polizei werde an Brennpunkten mit einem "massiven Personaleinsatz" vor Ort sein.

"Wer versagt hat, ist die Politik", sagte Kopelke. "Warum gibt die Politik der Polizei nicht endlich die rechtlichen Möglichkeiten, um konsequent gegen die Beteiligten der Gewaltexzesse einschreiten zu können?", fügte er hinzu.

Welche Gesetze können vor der Wahl noch umgesetzt werden?
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Und ergänzte: "Und warum haben wir an Silvester nicht längst ein Verkaufsverbot für Böller? So wie das auch sonst im ganzen Jahr gilt", so der GdP-Vorsitzende weiter.

Heftige Böllerei gibt es in Großstädten schon lange. Seit einigen Jahren werden jedoch Feuerwerkskörper und Raketen auch auf Polizisten und Feuerwehrleute geworfen und geschossen.

Immerhin hatte die Stadt Köln zum letzten Jahreswechsel rund um den Kölner Dom eine Feuerwerks-Verbotszone eingerichtet. Einsatzkräfte der Bundespolizei zeigen außerdem verstärkt Präsenz vor dem Kölner Hauptbahnhof.
Immerhin hatte die Stadt Köln zum letzten Jahreswechsel rund um den Kölner Dom eine Feuerwerks-Verbotszone eingerichtet. Einsatzkräfte der Bundespolizei zeigen außerdem verstärkt Präsenz vor dem Kölner Hauptbahnhof.  © Thomas Banneyer/dpa
Hat die Politik nicht ausreichend auf die Vorkommnisse im vergangenen Jahr reagiert? Polizei und Rettungsdienste befürchten, dass auch beim bevorstehenden Jahreswechsel beispielsweise wieder Böller auf Einsatzkräfte geschmissen werden könnten.
Hat die Politik nicht ausreichend auf die Vorkommnisse im vergangenen Jahr reagiert? Polizei und Rettungsdienste befürchten, dass auch beim bevorstehenden Jahreswechsel beispielsweise wieder Böller auf Einsatzkräfte geschmissen werden könnten.  © Thomas Banneyer/dpa

Im vergangenen Jahr sorgten Vorfälle für bundesweite Empörung - in der Hauptstadt wurden Rettungskräfte nach Worten von Berlins Polizeipräsidentin, Barbara Slowik (57), gezielt in mutmaßliche Hinterhalte gelockt.

In Berlin gibt es nun zum Jahreswechsel den größten Polizeieinsatz an Silvester seit Jahrzehnten, auch in anderen Städten sollen viele Polizisten für Sicherheit sorgen.

Titelfoto: Montage: Thomas Banneyer/dpa, Wolfgang Kumm/dpa

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