Deutschland verlernt, die Demokratie zu schätzen!
Berlin - Wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu und mit ihr treten reihenweise politische Ereignisse ihren Weg in die Vergessenheit an. In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.
Es gibt Tage, da ist man einfach sauer auf das System und wünscht sich einen Kurswechsel in der Politik. Ganz normal.
In Deutschland allerdings gehört diese Wut auf die Politik für viele inzwischen zum Alltag. Jedes verabschiedete Gesetz, jede Äußerung eines Spitzenpolitikers in einer Talkshow und jeden veröffentlichten Zeitungsartikel scheinen immer mehr Bürger als Angriff auf das eigene Leben zu werten.
Plötzlich wittern die Menschen an jeder Ecke Verschwörungen und wenden sich von der Politik ab. Viele landen dann in einem Sumpf aus Fake News, wo ihnen Verschwörungstheoretiker genau das sagen, was sie hören wollen: "Dass es bei dir schlecht läuft, ist auf jeden Fall nicht deine Schuld, sondern die der Politik."
Während der Protest unbedingt zu einem demokratischen System dazugehört, vergessen offenbar viele, dass es gerade die Demokratie ist, die ihre teils verqueren Ansichten unter den Schutz der Meinungsfreiheit stellt. Regierungskritische Demonstrationen oder Klebe-Aktionen auf Autobahnen wären in Russland, China und anderen autoritären Staaten undenkbar.
Die Demokratie: Das wertvollste Gut!
Genau dieser Aspekt bringt mich zu meinem eigentlichen Punkt: Egal, wie sehr man der aktuellen Regierung widerspricht, es lohnt sich immer, die Demokratie zu schätzen, in der wir in Deutschland leben können.
Welchen Mist die Politiker auch fabrizieren, man kann sich darauf verlassen, dass die Demokratie die eigenen Rechte schützt und genau das gilt es zu verteidigen.
Aus diesem Grund wendet man sich bei Unmut über den politischen Lauf der Dinge auch nicht jenen Kräften zu, die das demokratische System aushöhlen und bekämpfen wollen.
Die Geschichte zeigt, dass es dann ruckzuck mit der eigenen Freiheit vorbei sein kann.
Der Post der Woche!
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) und Fabian Köster (28) von der "heute-show" demonstrieren eindrucksvoll, wie heutzutage mit Zahlen und Fakten umgegangen wird.
Kommendes Wochenende folgt dann die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks. Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gern einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.
Titelfoto: Bildmontage: Frank Molter/dpa, Fabian Sommer/dpa