Deutschland steht vor einer Zerreißprobe!

Berlin - Wieder neigt sich eine Woche dem Ende zu und mit ihr treten reihenweise politische Ereignisse ihren Weg in die Vergessenheit an. In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.

Die hitzige politische Stimmung stellt Deutschland vor eine Zerreißprobe.
Die hitzige politische Stimmung stellt Deutschland vor eine Zerreißprobe.  © Thomas Warnack/dpa

Diese Woche hat gezeigt, dass die politische Stimmung in der Bundesrepublik langsam hitziger wird.

Mit den kommenden Landtagswahlen in Bayern und Hessen am 8. Oktober, dem ersten Wahlerfolg eines AfD-Kandidaten und den weiterhin schlechten Umfragewerten der Ampel-Regierung bewegt sich Deutschland langsam, aber sicher auf die heiße Phase vor der Bundestagswahl 2025 zu.

Erste Folgen der ansteigenden Nervosität wurden in den letzten Tagen in der Aussprache zweier unserer Bundesminister deutlich. Während Außenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) im Zuge ihrer Südafrika-Reise vom "Speck der Hoffnung" sprach, gab Finanzminister Christian Linder (44, FDP) ungewollt eine Wahlempfehlung für die Linken ab.

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Schweißperlen konnte man ebenfalls auf der Stirn der Unionsparteien CDU und CSU sehen, die sich mit ihrer "Agenda für Deutschland" etwas kläglich versuchten an die Wähler der AfD zu wenden.

Ja, bis 2025 ist es noch ein Weilchen und jede aktuelle Wahlprognose wäre deutlich zu früh. Doch bereits jetzt scheint es mir, als würde die nächste Bundestagswahl eine ganz besondere werden.

Bundestagswahl 2025: Alles oder nichts?

So langsam schielt man im Parlament auf die nächste Bundestagswahl.
So langsam schielt man im Parlament auf die nächste Bundestagswahl.  © Michael Kappeler/dpa

Warum, fragt Ihr Euch? Na, weil ab jetzt bis zur nächsten Bundestagswahl jede einzelne Landratswahl, jede Landtagswahl, jede Bürgermeister-Wahl und wahrscheinlich auch jede Wahl zum Schatzmeister eines beliebigen Ortsvereins vor dem Hintergrund abgehalten wird, ob die Wähler für oder gegen die derzeitige Regierungspolitik stimmen.

Massiver Vertrauensverlust in die demokratischen Parteien, immer weniger stabile Regierungen, soziale Umbrüche und eine schwierige Wirtschaftslage; wo hab ich das denn schon mal gehört? Ah na klar, in der achten Klasse, als wir bereits zum x-ten Mal die Weimarer Republik durchgekaut haben.

Damit will ich natürlich nicht sagen, dass wir vor einer Schicksals-Wahl wie 1933 stehen, aber es gibt durchaus Parallelen, die sich vergleichen lassen.

Welche Gesetze können vor der Wahl noch umgesetzt werden?
Politik Deutschland Welche Gesetze können vor der Wahl noch umgesetzt werden?

Der Bundestag würde doch zum Tollhaus werden, wenn die derzeitigen Umfragewerte ansatzweise so bestehen bleiben. Die Ampel macht dann einen auf Minderheitsregierung, die schneller wieder zerbricht, als Olaf Scholz "Zeitenwende" sagen kann. Genauso kann ich mir vorstellen, dass die Union mit den Worten vom Weimarer Vize-Kanzler Franz von Papen eine Koalition mit der AfD eingeht, da man die Rechtspopulisten ja bestimmt "in die Ecke gedrückt" bekomme, sodass sie "quietschen".

Natürlich alles Zukunftsmalerei. Typisch deutsch wäre es am Ende, wenn sich nach der nächsten Bundestagswahl zur Abwechslung einfach mal wieder eine Große Koalition bilden würde.

Der Tweet der Woche!

Wenn eine Partei in der Beratungsphase über ihre neue Marschrichtung auf die Kraft der bayrischen Weißwürste zurückgreifen kann, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder?

TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.
TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.  © Eric Münch

Kommendes Wochenende folgt dann die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks. Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gern einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Warnack/dpa, Michael Kappeler/dpa

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