Deutschland hat ein Identitätsproblem!

Berlin - In diesem Wochenrückblick lässt TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) die politischen Highlights Revue passieren und betrachtet die Entwicklungen in Deutschland sowohl kritisch als auch mit einem Augenzwinkern.

Kein Tag vergeht, ohne dass Geflüchtete nach Deutschland kommen.
Kein Tag vergeht, ohne dass Geflüchtete nach Deutschland kommen.  © Bernd Wüstneck/dpa

In der abgelaufenen Woche bestimmte wieder einmal das Thema "Migration" die politische Debatte in Deutschland, nur dass sich diesmal sogar Multimilliardär Elon Musk persönlich mit dem Auswärtigen Amt anlegte, um die Seenotrettung von NGOs im Mittelmeer zu kritisieren.

Die Flüchtlingszahlen seien zu hoch, die Grenzen offen wie ein Scheunentor, die Bevölkerung stinksauer auf die Regierung. Während die Bundesregierung über Fortschritt philosophiert, erinnern die Zustände mehr an meinen Geschichtsunterricht aus Klasse sieben.

Die Proteste nehmen zu, populistische Aussagen gehören zur Tagesordnung und sogar von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte hört man wieder vermehrt.

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Nein, Deutschland ist bei Weitem nicht das Land, das es gerne sein würde. Deutschland weiß glaube ich nicht einmal, wie es gerne sein würde.

Das Land, das Deutschland gerne wäre

Deutschland weiß noch nicht so genau, als was für eine Nation man sich identifizieren möchte.
Deutschland weiß noch nicht so genau, als was für eine Nation man sich identifizieren möchte.  © Focke Strangmann/dpa

Irgendwie wären wir gerne klimaneutral, aber doch nicht gänzlich ohne Verbrennungsmotor. Gerne wären wir auch offen für alle, aber die Grenzkontrollen brauchen wir irgendwie auch.

Vielfältig und divers will der eine Teil leben, traditionell der andere. Und während sich beide Seiten nicht ausstehen können, kann der "Normalbürger" beide Seiten nicht verstehen.

Deutschland hat meiner Meinung nach ein schwerwiegendes Identitätsproblem.

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Diese Diagnose spiegelt sich auch in der deutschen Parteienlandschaft wider. Keine der Parteien vermittelt ernsthaft das Gefühl, einen funktionierenden Plan für das Land zu haben.

Besonders zeigt sich das aus meiner Sicht anhand jener Partei, die in der Bundesrepublik bisher am längsten an der Macht war: der CDU. Sie wäre so gerne die Volkspartei der Mitte, spielt aber auch gerne mal ein bisschen am rechten Rand. Die Regierung findet man nicht gut, zusammenarbeiten würde man trotzdem gerne. Mit Grünen und AfD will man nicht koalieren, auf Länderebene ist man sich da nicht mehr so gewiss.

Weil Verschwörungstheorien derzeit voll im Trend sind, hier eine zum Abschluss: Hätte die CDU bei der Präsentation ihres neuen Logos nicht ganz "aus Versehen" ein falsches Bild vom Bundestag eingefügt, wäre den meisten das neue Design völlig egal gewesen.

Der Post der Woche!

Wenn man Deutschland aktuell in einer Nachrichtenmeldung zusammenfassen müsste, den sehe die wahrscheinlich so aus.

TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.
TAG24-Redakteur Malte Kurtz (28) fasst die politischen Ereignisse der vergangenen Woche kurz und kritisch zusammen.  © Eric Münch

Die nächste Episode des politischen Wochenrückblicks folgt. Denn wenn eines in der Bundesrepublik sicher ist, dann, dass unsere Parteien und Politiker gern einmal für Kopfschütteln innerhalb der Bevölkerung sorgen.

Titelfoto: Bildmontage: Bernd Wüstneck/dpa, Focke Strangmann/dpa

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