Steinmeier wirbt in Ottawa für deutsch-kanadische Freundschaft und Zusammenarbeit
Ottawa - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (67) hat vor seinem Besuch in Kanada die gestiegene Bedeutung der Beziehungen der beiden Länder zueinander betont.
Deutschland und Kanada seien zwar seit Jahrzehnten freundschaftlich miteinander verbunden. "Aber die geopolitischen Veränderungen der jüngsten Zeit, der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Konflikt zwischen China und dem Westen, all das hat uns neu nachdenken lassen", sagte er am Sonntag während des Flugs in die kanadische Hauptstadt Ottawa.
"Wenn wir zurückschauend sagen, wir wussten in der Vergangenheit, dass wir uns mögen, dann wissen wir jetzt, dass wir uns brauchen, dringender denn je."
Aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik höre er, dass es den Ehrgeiz gebe, die bestehenden Verbindungen auszubauen.
Steinmeier, der von seiner Frau Elke Büdenbender (61) und einer Delegation begleitet wird, hält sich vier Tage in dem nordamerikanischen Land auf.
Deutschland auf der Suche nach neuen Partnern
Kanada ist mit fast zehn Millionen Quadratkilometern Fläche nach Russland das zweitgrößte Land der Welt und etwa 28-mal so groß wie Deutschland.
Dort leben jedoch nur gut 39 Millionen Menschen - nicht einmal halb so viele wie in Deutschland. Das Land verfügt über große natürliche Ressourcen wie Öl, Gas oder Mineralien. Es ist damit für Deutschland in seinem Bemühen interessant, Abhängigkeiten von Russland und China abzubauen.
Dem Handel kommt zugute, dass der Bundestag im Dezember das umstrittene Ceta-Abkommen ratifiziert hat.
"Ceta hat den Handelsaustausch zwischen unseren beiden Ländern schon jetzt intensiviert", sagte Steinmeier. Es biete offensichtlich auch Anreiz für gegenseitige Investitionen.
Deutschland und Kanada stünden auch Seite an Seite bei der Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine und gehörten zu deren stärksten Unterstützern. "Das meine ich politisch, wirtschaftlich wie auch militärisch."
Titelfoto: Britta Pedersen/dpa