Auch bei ihm Vetternwirtschaft? Arbeitsminister Heil vergab Posten an seinen Trauzeugen

Berlin - Die Ampel-Regierung rennt von einem Skandal in den nächsten: Nachdem in den vergangenen Wochen bereits Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) mit seiner Personalpolitik und dem "Heizungshammer" für Furore sorgte, schafft es nun Kabinettskollege Hubertus Heil (50, SPD) in die Schlagzeilen.

Arbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) verschaffte seinem Trauzeugen Lars Stender eine Führungsposition in seinem Ministerium.
Arbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD) verschaffte seinem Trauzeugen Lars Stender eine Führungsposition in seinem Ministerium.  © Sophie Brössler/dpa

Denn der Arbeitsminister hat offenbar im Jahr 2018 seinem Trauzeugen Lars Stender als Leiter der Abteilung "Europa und Internationales" einen Job in seinem Ministerium verschafft. Das berichtet der Spiegel.

Stender war im Jahr 2005 Trauzeuge bei der Eheschließung von Heil und seiner Frau Solveig Orlowski (48).

Der Jurist arbeitete zuvor im Außenministerium. Zum Wechsel in das Ressort von Heil kam es dann 13 Jahre später.

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Pikant: Für die offene Stelle gab es wohl keine öffentliche Ausschreibung.

Das Arbeitsministerium erklärte, es sei bei der Auswahl Stenders insbesondere auf seine Qualifikation als international erfahrener Jurist angekommen.

Hinzu komme, dass Stellen für Abteilungsleiter in Ministerien nicht zwingend ausgeschrieben werden müssten, da es hier um einen politischen Beamten ginge und es auf ein "besonderes Vertrauensverhältnis zur Hausleitung" ankäme.

Dass Lars Stender der Trauzeuge von Heil war, sei "Ausdruck privater Freundschaft", aber nicht entscheidend für die Ernennung gewesen.

Ein Interessenkonflikt bestehe laut dem SPD-geführten Ministerium deshalb in "keinerlei Hinsicht".

Titelfoto: Sophie Brössler/dpa

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