Ampel-Chaos: Steinmeier ernennt Özdemir zum Bildungsminister

Berlin - Bis am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt werden soll, versucht eine rot-grüne Minderheitsregierung das Land am Laufen zu halten.

Am 23. Februar soll ein neuer Bundestag gewählt werden.  © Markus Lenhardt/dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) steht nicht für eine SPD-Kanzlerkandidatur zur Verfügung. Das habe er der Partei- und Fraktionsspitze am Donnerstag mitgeteilt.

Nach kontroverser öffentlicher Debatte ist damit der Weg für eine erneute Kanzlerkandidatur von Bundeskanzler Olaf Scholz (66) frei.

Die Nominierung erfolgte am Montag in einer Sitzung des Parteivorstands.

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Alle Entwicklungen rund um das Ampel-Chaos findet Ihr in unserem TAG24-Ticker.

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25. November, 17.54 Uhr: Steinmeier ernennt Özdemir zum Bildungsminister

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (58, Grüne) ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier offiziell auch zum Bundesbildungsminister ernannt worden.

Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) überreichte Steinmeier dem Grünen-Politiker im Schloss Bellevue die Ernennungsurkunde.

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Am Montag überreichte der Bundespräsident dem neuen Bildungsminister seine Ernennungsurkunde.  © Michael Kappeler/dpa

25. November, 14.58 Uhr: Scholz betont Geschlossenheit mit Pistorius

Bundeskanzler Olaf Scholz (66) hat nach seiner Nominierung zum Kanzlerkandidaten die Geschlossenheit mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) und in der SPD insgesamt betont.

"Die eigentliche Geschichte ist, dass wir beide seit sehr, sehr langer Zeit befreundet sind, dass ich aufgrund seiner Kompetenz und unserer Freundschaft ihn gebeten habe, Bundesminister der Verteidigung zu werden und dass wir jetzt gemeinsam diesen Wahlkampf führen und gewinnen wollen", sagte Scholz in Berlin. Auf die Frage nach Gründen, warum er ein besserer Kanzlerkandidat sei, antwortete er: "So diskutieren wir in der SPD nicht." Man habe gemeinsam entschieden, vorangehen zu wollen.

25. November, 14.56 Uhr: Scholz will bei Bundestagswahl "vorne liegen"

Ungeachtet schlechter Umfragewerte für die SPD setzt Bundeskanzler Olaf Scholz (66) auf Sieg bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar.

Was die SPD erreichen wolle, sei ziemlich offensichtlich, sagte er nach seiner einstimmigen Nominierung als Kanzlerkandidat durch den Vorstand seiner Partei. "So wie beim letzten Mal (...) wollen wir vorne liegen, stärkste Partei werden."

25. November, 13.20 Uhr: SPD-Vorstand nominiert Scholz als Kanzlerkandidaten

Nach zäher und kontroverser Debatte hat der SPD-Vorstand Olaf Scholz (66) einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur während der Sitzung des Führungsgremiums in Berlin aus Teilnehmerkreisen.

Olaf Scholz (66) wird SPD-Kanzlerkandidat.  © Hannes P. Albert/dpa

24. November, 15.06 Uhr: Klingbeil verteidigt offene K-Debatte

Trotz massiver Kritik am Umgang der SPD-Führung mit der Kanzlerkandidatur hat Parteichef Lars Klingbeil (46) das Vorgehen grundsätzlich verteidigt.

"Mein Führungsanspruch ist schon, dass man in die Partei reinhorcht, dass man Debatten führt, dass man in unterschiedlichen Szenarien auch denkt", sagte er im Deutschlandfunk. "Diese Zeit wollten wir uns nehmen, um dann eben am Montag auch in die Parteivorstandssitzung reinzugehen." Der Vorstand will Olaf Scholz (66) am Montag offiziell nominieren. Am 11. Januar soll er auf einem Parteitag dann als Kanzlerkandidat bestätigt werden.

SPD-Parteichef Lars Klingbeil (46).  © Sebastian Gollnow/dpa

24. November, 8.42 Uhr: Jusos watschen auch SPD-Generalsekretär Miersch ab

Nach den langen Querelen in der SPD hält der Parteinachwuchs auf seinem Bundeskongress einer Führungsfigur nach der anderen eine Standpauke.

Nach einem Auftritt von SPD-Generalsekretär Matthias Miersch (55), in dem dieser zu einem beherzten Wahlkampf mit dem Hauptgegner Union aufgerufen hatte, erwiderte etwa die Juso-Delegierte Nina Gaedicke aus Münster: "Wir sollen in einen historischen Bundestagswahlkampf ziehen - und die SPD verstolpert die Kanzlerfrage!"

Sie frage sich: "Warum wart ihr so unvorbereitet auf diese Debatte? Es ist euer fucking job, Dynamiken in dieser Partei zu erkennen und dann tatsächlich auch Angebote zu machen."

23. November, 17.47 Uhr: Lindner wirft SPD "Zerstörung" der FDP vor

FDP-Chef Christian Lindner (45) wirft dem einstigen Koalitionspartner SPD vor, eine "Zerstörung" seiner Partei anzustreben.

Dem "Handelsblatt" sagte der von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) entlassene ehemalige Bundesfinanzminister, die SPD folge einem "eiskalten taktischen Kalkül". Die SPD wolle einerseits von ihrer Konzeptlosigkeit angesichts der Wirtschaftslage ablenken.

FDP-Chef Christian Lindner (45) erhebt Vorwürfe gegen die SPD.  © Christoph Soeder/dpa

23. November, 17.10 Uhr: Baerbock will in Potsdam antreten - auch gegen Scholz

Bei der Bundestagswahl könnte es in Potsdam wieder zum Wettstreit zwischen SPD-Kanzler Olaf Scholz (66) und Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock (43) kommen.

Baerbock hat nun offiziell im Wahlkreis Potsdam ihre Bewerbung verschickt, in dem sie bereits 2021 antrat. Dort möchten auch Scholz sowie FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg (43) wieder für die Neuwahl am 23. Februar kandidieren. Alle drei sind noch nicht offiziell aufgestellt.

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) könnten bei der Bundestagswahl im selben Wahlkreis antreten.  © Christophe Gateau/dpa

23. November, 14.31 Uhr: SPD geht laut Esken gestärkt aus Kandidatendebatte hervor

Die zähe Debatte über die Kanzlerkandidatur hat der SPD nach Ansicht der Parteivorsitzenden Saskia Esken (63) nicht geschadet.

"Wir gehen aus dieser Debatte nicht beschädigt, sondern auch gestärkt hervor, weil wir eben große Einigkeit jetzt erzielt haben", sagte sie am Rande des Juso-Bundeskongresses in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt vor Journalisten. "So eine geschlossene Partei, die sich jetzt auch hinter dem Spitzenpersonal versammelt und gemeinsam losläuft, ist die Stärke der SPD. So werden wir die Wahl gewinnen."

SPD-Vorsitzende Saskia Esken (63).  © Sebastian Willnow/dpa

23. November, 13.02 Uhr: Pistorius hält Scholz für den "richtigen Kanzlerkandidaten"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) hat Olaf Scholz (66) als den "richtigen Kanzlerkandidaten" bezeichnet und zugleich betont, er selbst wolle sein Amt auch nach der vorgezogenen Bundestagswahl in drei Monaten behalten.

Bundeskanzler Scholz stehe für "Vernunft, Ruhe und Besonnenheit und für einen klaren Kompass", sagte Pistorius bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Arnsberg im Sauerland. Zwei Tage zuvor hatte er erklärt, dass er nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD).  © Thomas Banneyer/dpa

23. November, 12.04 Uhr: "SPD ist keine Selbsthilfegruppe"

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Hubertus Heil (52) hat die Querelen um die Kanzlerkandidatur seiner Partei mit deutlichen Worten kritisiert.

"Das war nicht gut in den letzten Tagen, damit muss jetzt Schluss sein", sagte der Arbeitsminister auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. "Unsere sozialdemokratische Partei, das ist kein Selbstzweck und das ist keine Selbsthilfegruppe."

Arbeitsminister Hubertus Heil (52).  © Sebastian Willnow/dpa

23. November, 8.49 Uhr: Grüne bescheinigen SPD Zerrissenheit

Nach dem Ringen der SPD um ihren Kanzlerkandidaten hat Grünen-Chef Felix Banaszak (35) den Sozialdemokraten "Zerrissenheit" attestiert und demgegenüber die Geschlossenheit seiner eigenen Partei betont.

"Die Partei hat offenbar weiterhin Klärungsbedarf über ihre Ausrichtung", sagte er der "Rheinischen Post" über die SPD. "Bei dieser Bundestagswahl geht es auch darum, zu entscheiden, wer dieses Land mit Rückhalt und Verlässlichkeit in die Zukunft führt." Die Grünen hätten Tausende neue Mitglieder und ihren Kanzlerkandidaten Robert Habeck (55) mit über 96 Prozent auf dem Parteitag gewählt. "Wir sind bereit für diese Verantwortung", sagte er.

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