Ampel-Chaos: Lindner wirft SPD "Zerstörung" der FDP vor!

Berlin - Bis am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt werden soll, versucht eine rot-grüne Minderheitsregierung das Land am Laufen zu halten.

Am 23. Februar soll ein neuer Bundestag gewählt werden.  © Markus Lenhardt/dpa

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64) steht nicht für eine SPD-Kanzlerkandidatur zur Verfügung. Das habe er der Partei- und Fraktionsspitze am Donnerstag mitgeteilt.

Nach kontroverser öffentlicher Debatte ist damit der Weg für eine erneute Kanzlerkandidatur von Bundeskanzler Olaf Scholz (66) frei.

Die Nominierung soll am Montag in einer Sitzung des Parteivorstands erfolgen.

Politik Deutschland Vorgezogene Bundestagswahl: Jetzt steht der Termin fest – und er kollidiert mit den Ferien

Alle Entwicklungen rund um das Ampel-Chaos findet Ihr in unserem TAG24-Ticker.

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23. November, 17.47 Uhr: Lindner wirft SPD "Zerstörung" der FDP vor

FDP-Chef Christian Lindner (45) wirft dem einstigen Koalitionspartner SPD vor, eine "Zerstörung" seiner Partei anzustreben.

Dem "Handelsblatt" sagte der von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) entlassene ehemalige Bundesfinanzminister, die SPD folge einem "eiskalten taktischen Kalkül". Die SPD wolle einerseits von ihrer Konzeptlosigkeit angesichts der Wirtschaftslage ablenken.

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FDP-Chef Christian Lindner (45) erhebt Vorwürfe gegen die SPD.  © Christoph Soeder/dpa

23. November, 17.10 Uhr: Baerbock will in Potsdam antreten - auch gegen Scholz

Bei der Bundestagswahl könnte es in Potsdam wieder zum Wettstreit zwischen SPD-Kanzler Olaf Scholz (66) und Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock (43) kommen.

Baerbock hat nun offiziell im Wahlkreis Potsdam ihre Bewerbung verschickt, in dem sie bereits 2021 antrat. Dort möchten auch Scholz sowie FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg (43) wieder für die Neuwahl am 23. Februar kandidieren. Alle drei sind noch nicht offiziell aufgestellt.

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) könnten bei der Bundestagswahl im selben Wahlkreis antreten.  © Christophe Gateau/dpa

23. November, 14.31 Uhr: SPD geht laut Esken gestärkt aus Kandidatendebatte hervor

Die zähe Debatte über die Kanzlerkandidatur hat der SPD nach Ansicht der Parteivorsitzenden Saskia Esken (63) nicht geschadet.

"Wir gehen aus dieser Debatte nicht beschädigt, sondern auch gestärkt hervor, weil wir eben große Einigkeit jetzt erzielt haben", sagte sie am Rande des Juso-Bundeskongresses in Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt vor Journalisten. "So eine geschlossene Partei, die sich jetzt auch hinter dem Spitzenpersonal versammelt und gemeinsam losläuft, ist die Stärke der SPD. So werden wir die Wahl gewinnen."

SPD-Vorsitzende Saskia Esken (63).  © Sebastian Willnow/dpa

23. November, 13.02 Uhr: Pistorius hält Scholz für den "richtigen Kanzlerkandidaten"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) hat Olaf Scholz (66) als den "richtigen Kanzlerkandidaten" bezeichnet und zugleich betont, er selbst wolle sein Amt auch nach der vorgezogenen Bundestagswahl in drei Monaten behalten.

Bundeskanzler Scholz stehe für "Vernunft, Ruhe und Besonnenheit und für einen klaren Kompass", sagte Pistorius bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Arnsberg im Sauerland. Zwei Tage zuvor hatte er erklärt, dass er nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD).  © Thomas Banneyer/dpa

23. November, 12.04 Uhr: "SPD ist keine Selbsthilfegruppe"

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Hubertus Heil (52) hat die Querelen um die Kanzlerkandidatur seiner Partei mit deutlichen Worten kritisiert.

"Das war nicht gut in den letzten Tagen, damit muss jetzt Schluss sein", sagte der Arbeitsminister auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. "Unsere sozialdemokratische Partei, das ist kein Selbstzweck und das ist keine Selbsthilfegruppe."

Arbeitsminister Hubertus Heil (52).  © Sebastian Willnow/dpa

23. November, 8.49 Uhr: Grüne bescheinigen SPD Zerrissenheit

Nach dem Ringen der SPD um ihren Kanzlerkandidaten hat Grünen-Chef Felix Banaszak (35) den Sozialdemokraten "Zerrissenheit" attestiert und demgegenüber die Geschlossenheit seiner eigenen Partei betont.

"Die Partei hat offenbar weiterhin Klärungsbedarf über ihre Ausrichtung", sagte er der "Rheinischen Post" über die SPD. "Bei dieser Bundestagswahl geht es auch darum, zu entscheiden, wer dieses Land mit Rückhalt und Verlässlichkeit in die Zukunft führt." Die Grünen hätten Tausende neue Mitglieder und ihren Kanzlerkandidaten Robert Habeck (55) mit über 96 Prozent auf dem Parteitag gewählt. "Wir sind bereit für diese Verantwortung", sagte er.

23. November, 8.07 Uhr: Jusos greifen Parteivorstand an

Der SPD-Nachwuchs hat der Parteiführung in der Krise um die Kanzlerkandidatur ein verheerendes Zeugnis ausgestellt.

"Was war das eigentlich für eine Shit Show in den letzten Wochen?", fragte Juso-Chef Philipp Türmer (28) zur Eröffnung eines dreitägigen Bundeskongresses seiner Organisation am Freitag in Halle.

Juso-Chef Philipp Türmer (28) begann den Bundeskongress mit einer deutlichen Ansage an den SPD-Parteivorstand.  © Sebastian Willnow/dpa

22. November, 9.15 Uhr: SPD will mit Deutschlandticket Wahlkampf machen

Die SPD will die Fortsetzung des Deutschlandtickets auch nach dem Jahr 2025 zu einem Thema im anstehenden Wahlkampf machen.

"Die SPD-geführten Länder werden sich geschlossen für die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Deutschlandtickets einsetzen", sagte Saarlands Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) der "Rheinischen Post" vom Freitag. Das Deutschlandticket werde "ganz sicher bereits im Bundestagswahlkampf eine Rolle spielen".

Die neue Bundesregierung müsse nach der Bundestagswahl dann "schnellstmöglich für finanzielle Klarheit sorgen", fügte Berg an. Das Deutschlandticket kostet derzeit noch 49 Euro im Monat, ab Januar soll der Ticketpreis dann 58 Euro betragen.

21. November, 19.54 Uhr: Pistorius verzichtet auf SPD-Kanzlerkandidatur

Verteidigungsminister Boris Pistorius steht nicht für eine SPD-Kanzlerkandidatur zur Verfügung.

Das habe er "soeben" der Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, sagte er in einem online verbreiteten Video.

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition hatte sich in der SPD eine immer lauter werdende Debatte darüber entwickelt, ob es nicht besser wäre, mit Pistorius ins Rennen zu gehen. Mit Blick auf seine deutlich höheren Beliebtheitswerte und vermutete bessere Wahlchancen hatten sich immer mehr SPD-Politiker auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene offen für ihn ausgesprochen.

Die SPD-Spitze hatte sich hinter Scholz gestellt, aber nach der Entscheidung für eine Neuwahl am 23. Februar auch zunächst darauf verzichtet, ihn als Kanzlerkandidaten zu nominieren.

Der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius (64).  © Kay Nietfeld/dpa

20. November, 12.58 Uhr: Bis dann will SPD K-Frage beantworten

Nach drei Tagen beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro ist Bundeskanzler Olaf Scholz zurück in Berlin.

In den nächsten Tagen soll geklärt werden, ob er oder Verteidigungsminister Boris Pistorius Kanzlerkandidat der SPD wird. Darüber entscheidet erst der Parteivorstand und dann am 11. Januar der Parteitag.

Die Entscheidung des Parteivorstands soll vor einer sogenannten "Wahlsiegkonferenz" am 30. November fallen, auf der der Kanzlerkandidat seinen ersten großen Auftritt haben soll.

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