Ampel-Chaos im Liveticker: Umfrage-Klatsche für Scholz und Habeck!

Berlin - Vergangenen Mittwoch gab es in Deutschland ein politisches Beben. Die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) bedeutete das Aus für die Ampel-Koalition. Inzwischen steuert die Bundesrepublik auf Neuwahlen zu.

Am Dienstagabend trafen sich die Fraktionschefs von Union, SPD und Grünen im Schloss Bellevue mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, M.).
Am Dienstagabend trafen sich die Fraktionschefs von Union, SPD und Grünen im Schloss Bellevue mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, M.).

Seither wird Deutschland von einer rot-grünen Regierung ohne Mehrheit im Parlament geführt.

Zuletzt ist bekannt geworden, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) am 16. Dezember die Vertrauensfrage im Deutschen Bundestag stellen wird. Am 23. Februar 2025 sollen dann die Neuwahlen folgen.

Der Zeitplan ist am Dienstagabend von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68) im Schloss Bellevue bei einem Treffen mit den Fraktionschefs von Union, SPD und Grünen abgesegnet worden.

"Kein weiterer Schaden für Deutschland": Haseloff fordert schnelle Neuwahl
Politik Deutschland "Kein weiterer Schaden für Deutschland": Haseloff fordert schnelle Neuwahl

Die Parteien müssen sich damit nun auf den Wahlkampf vorbereiten. Sowohl Scholz als auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) wollen als Kanzler kandidieren. Dagegen wird die CDU ihren Vorsitzenden Friedrich Merz (69) ins Rennen schicken.

Alle Entwicklungen rund um das Ampel-Chaos findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.

13. November, 10.14 Uhr: Habeck verpasst Wahlkampf-Auftakt

Die Panne beim Regierungsflieger von Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) hat wohl Folgen für den Wahlkampf-Auftakt.

Wie "Bild" unter Berufung auf einen Sprecher des Wirtschaftsministeriums berichtet, wird der Grünen-Politiker die erste Sitzung des Bundeskabinetts nach dem Bruch der Ampel (11 Uhr) und die Regierungserklärung von Bundeskanzler Scholz (13 Uhr, plus zweistündige Aussprache) verpassen.

Stand jetzt soll Habeck gegen 13 Uhr in Portugals Hauptstadt abheben.

Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) sitzt wegen einer Flugzeug-Panne in Portugal fest.
Vizekanzler Robert Habeck (55, Grüne) sitzt wegen einer Flugzeug-Panne in Portugal fest.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

13. November, 9.52 Uhr: Umfrage-Klatsche für Scholz und Habeck

Bei der anstehenden Neuwahl sehen die Bürger laut einer Umfrage Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) weit vorn - und für Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) nur minimale Chancen.

44 Prozent der knapp 2200 Befragten gestehen Merz die besten Aussichten zu, die nächste Bundesregierung zu führen, wie eine Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Nur 6 Prozent sehen für Scholz die besten Chancen, 7 Prozent für den Grünen-Kandidaten, Wirtschaftsminister Robert Habeck (55).

Mehr als ein Viertel (29 Prozent) vermag sich dabei jedoch nicht festzulegen, wie die Wahl ausgehen könnte, die voraussichtlich am 23. Februar stattfinden wird. 13 Prozent geben sogar der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel (45) die besten Chancen aufs Kanzleramt, wobei die Befragten um eine Einschätzung unabhängig von ihrer eigenen Parteipräferenz gebeten waren.

Weidel kann praktisch aber nicht Kanzlerin werden, weil keine der anderen Parteien bereit ist, mit ihr zu koalieren, und die AfD trotz relativer Stärke in den Sonntagsfrage-Werten von einer alleinigen Mehrheit meilenweit entfernt ist.

In einer neuen Erhebung zur Kanzlerfrage schneiden Robert Habeck (55, l.) und Olaf Scholz (66) überhaupt nicht gut ab.
In einer neuen Erhebung zur Kanzlerfrage schneiden Robert Habeck (55, l.) und Olaf Scholz (66) überhaupt nicht gut ab.  © Christophe Gateau/dpa

13. November, 9.26 Uhr: Olaf Scholz hält Regierungserklärung

Eine Woche nach dem Aus der Ampel-Koalition gibt Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) am Mittwoch (13 Uhr) im Bundestag eine Regierungserklärung zur aktuellen Lage ab.

Damit leitet der SPD-Politiker praktisch den Wahlkampf ein, denn auf Scholz wird nicht nur Oppositionsführer Friedrich Merz (69, CDU) reagieren, sondern auch der CSU-Vorsitzende Markus Söder (57), der zwar kein Bundestagsmandat hat, aber als Vertreter des Bundesrats an der Plenarsitzung teilnimmt.

Am Mittwochmittag wird Kanzler Scholz eine Regierungserklärung im Deutschen Bundestag halten.
Am Mittwochmittag wird Kanzler Scholz eine Regierungserklärung im Deutschen Bundestag halten.  © Markus Lenhardt/dpa

12. November, 22.20 Uhr: Mützenich bestätigt "Grummeln" in SPD wegen K-Frage

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65) hat eingeräumt, dass es in seiner Partei Debatten über den idealen Kanzlerkandidaten gibt.

"Ja, Grummeln ist da. Natürlich gibt es auch diese Stimmen", sagte Mützenich im ZDF-"heute journal". Am Ende wisse die Partei aber, dass sie nur gemeinsam gewinnen könne. Auf die Nachfrage, ob dies mit Olaf Scholz (66) passieren werde, antwortete Mützenich: "Da bin ich fest von überzeugt."

SPD-Chef Rolf Mützenich (65) ist überzeugt, dass seine Partei mit Kanzler Scholz in den Wahlkampf ziehen wird.
SPD-Chef Rolf Mützenich (65) ist überzeugt, dass seine Partei mit Kanzler Scholz in den Wahlkampf ziehen wird.

12. November, 22.08 Uhr: Wagenknecht warnt vor Merz

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) hat die Wähler davor gewarnt, ihre Hoffnung in CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) zu setzen.

Die "wirtschaftspolitischen Konzepte" von der Merz-Union seien ihrer Meinung nach besser geeignet, um "Finanzhaie wie BlackRock glücklich zu machen und vielleicht auch ganz nebenbei den Champagner-Absatz für die Partys der oberen 10.000 noch mal anzukurbeln." Für eine "mittelstandsorientierte Wirtschaft" wie in der Bundesrepublik habe die Union wiederum "nichts im Angebot", sagte sie am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Außerdem warnte Wagenknecht davor, dass Merz' Ankündigung, der Ukraine binnen 48 Stunden nach seinem möglichen Amtsantritt Taurus-Raketen zu liefern, einer "Kriegserklärung" an die die Atommacht Russland gleichkomme. Merz bezeichnete sie deshalb als "Gefahr für unser Land".

12. November, 17.48 Uhr: Wahl-O-Mat-Team sucht Verstärkung

Auch vor den Neuwahlen am 23. Februar sollen sich die Wähler wieder im "Wahl-O-Mat" über die Wahlprogramme der Parteien informieren können.

Um das Angebot für die vorgezogene Bundestagswahl gewährleisten zu können, sucht man bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) nun nach jungen Personen, die im Rahmen eines dreitätigen Workshops die Thesen für die beliebte Wahl-App erarbeiten wollen.

12. November, 15.29 Uhr: RTL plant drei TV-Duelle an einem Abend

Unmittelbar nach Bekanntgabe des Termins der Neuwahl zum Bundestag haben erste Fernsehsender Planungen für die Wahlkampfberichterstattung bekanntgegeben.

RTL und ntv planen gleich drei TV-Duelle an einem einzigen Abend. "In drei aufeinanderfolgenden Runden sollen sich jeweils zwei Kanzlerkandidaten beziehungsweise Spitzenkandidaten der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW den Fragen stellen, die das Land bewegen. Erste Gespräche mit den Parteien laufen dazu jetzt an", teilten die beiden Sender aus derselben TV-Familie mit. Zum Termin gab es noch keine Angaben.

12. November, 14.5 Uhr: Scholz in Kanzler-Umfrage letzter

Eine Forsa-Umfrage vom heutigen Dienstag zeigt, dass nur 16 Prozent der Befragten Olaf Scholz (66, SPD) erneut zum Kanzler wählen würden.

Könnten die Befragten der Kanzler direkt wählen, würden sich der Umfrage zufolge 20 Prozent für Robert Habeck (55, Grüne) entscheiden und 32 Prozent für Friedrich Merz (69, CDU). Ebenfalls 32 Prozent würden keinen der drei Kandidaten wählen.

12. November, 14.44 Uhr: Für Lindner steht der neue Kanzler schon fest

Für den FDP-Chef Christian Lindner (45) steht bereits jetzt fest, wer das Kanzleramt bei einer Neuwahl übernimmt.

"Ich glaube, das Rennen um die Kanzlerschaft ist in Wahrheit doch gelaufen", sagte der ehemalige Bundesfinanzminister beim Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung": CDU-Chef Friedrich Merz (69, CDU) werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler.

"Die Frage ist aber: Mit wem wird der Bundeskanzler Merz regieren? Schwarz-rot, schwarz-grün? Das ist doch alles Ampel-Light." Die CDU sei ein politisches Chamäleon, meint Lindner. "Die nimmt immer die Farbe ihrer Koalitionspartner an."

FDP-Chef Christian Lindner (45) hält das Rennen ums Kanzleramt schon für entschieden.
FDP-Chef Christian Lindner (45) hält das Rennen ums Kanzleramt schon für entschieden.

12. November, 14.08 Uhr: Verfassungsschutz-Chef Haldenwang geht in die Politik

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang (64), will für die CDU in den Bundestag.

Aus Regierungskreisen heißt es, Haldenwang habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD) darüber informiert, dass er für den Bundestag kandidieren wolle. Daher werde er aus dem Amt ausscheiden, sobald er seine Kandidatur beginnt. Zuerst hatte der "Spiegel" über die Kandidatur in seiner Heimatstadt Wuppertal berichtet.

Haldenwang habe den Verfassungsschutz "umsichtig geführt" und angesichts der erheblich verschärften Bedrohungslagen durch islamistischen Terrorismus, durch die russische Aggression sowie durch Rechts- und Linksextremismus eine wichtige und erfolgreiche Aufgabe erfüllt, heißt es aus Regierungskreisen.

Wer Haldenwang an der Spitze des Bundesamtes nachfolgen wird, ist dem Vernehmen nach bislang nicht geklärt.

Verfassungsschutz-Chef Thomas Haldenwang (64) will sein Amt niederlegen.
Verfassungsschutz-Chef Thomas Haldenwang (64) will sein Amt niederlegen.

12. November, 11.54 Uhr: An diesem Tag stellt Kanzler Scholz die Vertrauensfrage

Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) hat sich wohl festgelegt!

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung aus Koalitionskreisen berichtet, wird der Regierungschef am 16. Dezember im Bundestag der Vertrauensfrage stellen.

Bereits bekannt ist, dass am 23. Februar 2025 die Neuwahlen folgen sollen.

Kurz vor Weihnachten will Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) die Vertrauensfrage stellen.
Kurz vor Weihnachten will Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) die Vertrauensfrage stellen.

12. November, 10.38 Uhr: Jetzt soll Termin für Neuwahl feststehen

Laut eines Medienberichts steht der Termin für die Neuwahl.

Wie das "Handelsblatt" aus Unionskreisen erfahren haben will, soll die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 stattfinden.

Der SPD-Fraktionsvorstand soll den Termin unterstützen und die Vertrauensfrage auf den 18. Dezember terminieren, hieß es. Nun müsse der Bundespräsident über den Wahltermin entscheiden.

Am 23. Februar soll in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt werden. (Symbolfoto)
Am 23. Februar soll in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt werden. (Symbolfoto)

12. November, 9.24 Uhr: Steht der Termin für die Neuwahl bald fest?

Im Streit um den Termin für die Neuwahl des Bundestags zeichnet sich zwischen Union und SPD ein Kompromiss ab.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte im ZDF-"Morgenmagazin", es werde wohl auf eine Neuwahl am 16. oder am 23. Februar hinauslaufen. "Ich hoffe und bin mir sicher, dass wir sehr schnell Klarheit bekommen. Wahrscheinlich in den nächsten Stunden."

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr, hatte Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) am Montag diese Termine in einer Sitzung des Fraktionsvorstands genannt. Damit war er von seiner ursprünglichen Forderung von einer Neuwahl am 19. Januar abgerückt.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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