Ampel-Chaos im Liveticker: Habeck will Kanzler werden! Scholz mit Umfrage-Klatsche bei eigener Partei

Berlin - Nach dem Ampel-Aus steuert Deutschland auf Neuwahlen zu. Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) will dabei als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen.

Die Entlassung von Ex-Finanzminister Christian Lindner (45, FDP, l.) brachte den Stein ins Rollen.  © Christoph Soeder/dpa

Mit der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) am Mittwoch gab Kanzler Olaf Scholz (66,SPD) den Startschuss für eine chaotische Ampel-Abschaltung.

Bis auf Volker Wissing (47), der aus der FDP austrat und sowohl seinem Posten als Verkehrsminister als auch der Scholz-Regierung treu blieb, traten alle FDP-Bundesminister zurück. Wissing übernahm das Justizministerium, Cem Özdemir (58, Grüne) bekam das Bildungsministerium und Jörg Kukies (56, SPD) sprang als neuer Finanzminister ein.

Seither wird Deutschland von einer rot-grünen Regierung ohne Mehrheit im Parlament geführt. Die Opposition pocht auf rasche Neuwahlen, bestenfalls bereits im Januar.

Politik Deutschland Neuwahlen in Deutschland: Wie und wann es dazu kommen könnte

Alle Entwicklungen rund um das Ampel-Chaos findet ihr hier im TAG24-Liveticker.

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8. November, 12.21 Uhr: Umfrage-Klatsche für Kanzler Scholz

Einer neuen Forsa-Umfrage zufolge findet ein Großteil der Befragten, dass die SPD besser mit Boris Pistorius (64) als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf gehen sollte.

Die Erhebung im Auftrag von RTL/ntv zeigt, dass 57 Prozent aller Befragten den amtierenden Verteidigungsminister gegenüber Kanzler Olaf Scholz (66) vorziehen würden.

Im "Deutschlandtrend" gaben 45 Prozent der befragten SPD-Anhänger an, sie hielten Scholz für einen guten Kanzlerkandidaten für die Neuwahl. 47 Prozent sahen dies anders.

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Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) würden viele Bürger gerne als Kanzler sehen.  © Fabian Sommer/dpa

8. November, 11.31 Uhr: Lindner-Rückkehr ins Finanzamt?

Nachdem Christian Lindner (45, FDP) in einem Interview gegenüber "Bild" bereits betonte, dass er künftig gerne wieder als Finanzminister tätig sein möchte, schloss auch CDU-Chef Friedrich Merz (68) eine mögliche Rückkehr ins Finanzministerium nicht aus.

"Das ist dann realistisch, wenn die FDP so stark ist, dass sie wieder Regierungsfraktion wird" erklärte Merz.

Christian Lindner (45, FDP) wäre in Zukunft gerne wieder Finanzminister.  © Christoph Soeder/dpa

8. November, 9.13 Uhr: Merz und Scholz in "Dissens" auseinander gegangenen

Am Rande einer Sondersitzung der Unionsfraktion im Bundestag erklärte Friedrich Merz (68, CDU), dass er und Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) bei den gestrigen Gesprächen in "Dissens" auseinander gegangen seien.

Scholz habe nicht "plausibel" erklären können, warum er die Vertrauensfrage erst im Januar stellen wolle. Merz vermutet dahinter ein Wahlkampf-Manöver: der Kanzler wolle im Bundestag noch gemeinsam mit der Union über politische Vorhaben abstimmen lassen, um diese Abstimmungen der Union im Wahlkampf dann vorhalten zu können.

Unions-Chef Friedrich Merz (68).  © Christoph Soeder/dpa

8. November, 8.55 Uhr: Habeck wird heute seine Kanzlerkandidatur bekanntgeben

Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) wird heute bekanntgeben, dass er für die Grünen als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen wird.

Nachdem aufgrund seines Videos auf X bereits darüber spekuliert wurde, erfuhr der Spiegel am Freitagmorgen, dass sich die Vermutungen im Laufe des Tages bewahrheiten werden. Auch die Deutsche Presseagentur bestätigte dies inzwischen.

Am heutigen Freitag wird Robert Habeck (55, Grüne) seine Kandidatur fürs Kanzleramt bekanntgeben.  © Soeren Stache/dpa

8. November, 8.20 Uhr: Kanzler "völlig respektlos"

Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Mathias Middelberg (59) hat Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) im ARD-Morgenmagazin vorgeworfen, sich derzeit "völlig respektlos" gegenüber dem deutschen Volk zu verhalten.

Dass Scholz die Vertrauensfrage erst im Januar stellen möchte, sie laut Middelberg ein reines "Wahlkampf-Spiel". Die Vorhaben, die der Kanzler vor möglichen Neuwahlen noch umsetzen wolle, sollten vielmehr von einer neuen Regierung umgesetzt werden.

Unions-Fraktionsvize Mathias Middelberg (59, CDU) hat den Kanzler als "völlig respektlos" bezeichnet. (Archivbild)  © ay Nietfeld/dpa

8. November, 8.06 Uhr: SPD-Fraktionschef Mützenich will nicht über "irgendeinen Kalender" diskutieren

Vor der SPD-Fraktionssitzung im Bundestag hat der Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich (65) erklärt, dass die Bürger eine Diskussion über einen Neuwahl-Termin "überhaupt nicht" interessieren würde.

"Wir brauchen nicht über irgendeinen Kalender diskutieren", sagte Mützenich. Vielmehr gehe es darum, bis zum 15. März - dem möglichen Neuwahl-Termin - das Maßnahmenpaket abzuarbeiten, was mit der FDP nicht möglich gewesen sei. Dabei gehe es unter anderem um das Kindergeld, das Deutschlandticket und den Industriestrompreis.

Zu behaupten, dass die rot-grüne Minderheitsregierung diese Maßnahmen nicht auch mit der Union durchsetzen könne, bezeichnete Mützenich als "verantwortungslos".

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (65).  © Kay Nietfeld/dpa

8. November, 7.24 Uhr: SPD-Chefin Esken stärkt Scholz vor Neuwahlen den Rücken

Die SPD-Chefin Saskia Esken (63) hat dem Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) den Rücken gestärkt.

Der Kanzler habe "gute Gründe" dafür, die Vertrauensfrage erst im Januar zu stellen, erklärte Esken im ARD-Morgenmagazin. So müssten noch einige "wichtige Vorhaben" auf den Weg gebracht werden, um vor allem die deutsche Industrie zu stärken. Ebenfalls biete der vom Kanzler bevorzugte Termin die Möglichkeit für alle Parteien, sich auf einen "kurzen, aber geordneten Wahlkampf" vorzubereiten.

Esken untermauerte einmal mehr, dass die SPD auch in eine vorgezogene Wahl mit Scholz als Kanzlerkandidat ziehen werde. Scholz sei ein "starker Kanzler" gewesen, der die Koalition erst "geschmiedet" und dann "zusammengehalten" habe.

SPD-Chefin Saskia Esken (63).  © Carsten Koall/dpa

8. November, 7.11 Uhr: Söder würde nur bei Habeck-Rücktritt mit Grünen koalieren

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) hat im Gespräch mit Sandra Maischberger (58) erklärt, dass er nach den Neuwahlen nur mit den Grünen koalieren würde, wenn Robert Habeck zurücktritt.

Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Söder bei "Maischberger": Koalition mit Grünen nur bei Rücktritt von Habeck.

8. November, 6.32 Uhr: Will Habeck Kanzler werden?

Nach seiner Rückkehr auf die Plattform X hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) ein Video veröffentlicht, in dem eindeutige Hinweise auf eine mögliche Kanzlerkandidatur zu sehen sind.

So trägt der Grünen-Politiker am Handgelenk ein Armband mit der Aufschrift "Kanzler Era" ("Kanzler-Ära"). Im Hintergrund ist der 8. November auf einem Kalender eingekringelt. Der Tag, an dem Habeck seine Kandidatur offiziell bekannt gibt?

Robert Habeck (55, Grüne) könnte am heutigen Freitag seine Kanzlerkandidatur bekanntgeben. (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

7. November, 22.23 Uhr: Baerbock und Klingbeil unterstützen Kanzler-Fahrplan

Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) sowie der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil (46) unterstützen den Kanzler-Fahrplan für Neuwahlen im März.

"Der Kanzler hat es sicher für sich klar durchdacht", sagte Baerbock am Abend in der ARD-Sendung Maischberger, in der auch Klingbeil saß. Der SPD-Mann stellte sich dort ebenfalls hinter Scholz' Zeitplan.

Außenministerin Annalena Baerbock (r., 43, Grüne) unterstützt den Plan von Kanzler Scholz (66, SPD) öffentlich.  © Christophe Gateau/dpa

7. November, 21.52 Uhr: Kanzler Scholz gibt kommenden Mittwoch Regierungserklärung im Bundestag ab

Am kommenden Mittwoch wird Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) eine Regierungserklärung im Bundestag abgeben.

Kanzlerkandidat Merz hofft, dass Scholz dann doch schon die Vertrauensfrage stellt. "In der nächsten Woche wäre eine Gelegenheit dazu, am Mittwoch nach seiner Regierungserklärung", erklärte der CDU-Mann am Abend in der ARD.

"Dann könnten wir schnell abstimmen. Und dann haben wir bis Weihnachten noch genug Zeit, über alle Themen zu sprechen, die wir besprechen müssen, aber die Entscheidung liegt bei ihm."

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