Agrarminister-Konferenz: Vorsitzende macht Angaben, was mehrere Bundesländer beschäftigt!

Oberhof - Agrarminister-Konferenz im thüringischen Oberhof: Mehrere Bundesländer haben nach Angaben der Vorsitzenden Susanna Karawanskij (44, Linke) eine sichere Nahversorgung in ländlichen Regionen auf die Tagesordnung gesetzt.

Nach Einschätzung von Susanna Karawanskij (44, Linke), Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, geht es in der Landwirtschaft um Tempo beim nötigen Strukturwandel, aber auch um Verlässlichkeit für die Investitionsplanung der Betriebe. (Archivbild)
Nach Einschätzung von Susanna Karawanskij (44, Linke), Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, geht es in der Landwirtschaft um Tempo beim nötigen Strukturwandel, aber auch um Verlässlichkeit für die Investitionsplanung der Betriebe. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Bund und Länder sollten nach Ansicht der Vorsitzenden der Agrarministerkonferenz, Susanna Karawanskij, gemeinsam den Schwund an Läden in ländlichen Regionen stoppen. "In den vergangenen 30 Jahren sind etwa drei Viertel der zumeist kleinen Geschäfte in den Dörfern verschwunden. Dem müssen wir etwas entgegensetzen", sagte Karawanskij der Deutschen Presse Agentur.

Mehrere Bundesländer haben nach Angaben der Thüringer Ressortchefin eine sichere Nahversorgung in ländlichen Regionen auf die Tagesordnung der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern heute und am Freitag im thüringischen Oberhof gesetzt. Sie sehen den Bund stärker in der Pflicht.

"Wir setzen uns für eine stabile Bundesförderung für Dorfläden ein", sagte Karawanskij. Thüringen habe zwar seit 2015 ein Förderprogramm, mit dem seitdem auch 60 Dorfläden unterstützt wurden. Das reiche aber wie in anderen Bundesländern nicht aus.

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Laut Karawanskji geht es beispielsweise um Investitionshilfen für die Läden, die oft keinen hohen Ertrag abwerfen. Viele von ihnen seien aber auch ein Treffpunkt für die Menschen in kleinen Orten, manche mit Bäckerei und Tischen, oder Anlaufstelle für Postdienst- und Bankdienstleistungen: "Da geht es auch um Daseinsvorsorge."

Aktionen vor Tagungshotel angekündigt

In Thüringen kam es wie in anderen Bundesländern zu Bauernprotesten. (Archivbild)
In Thüringen kam es wie in anderen Bundesländern zu Bauernprotesten. (Archivbild)  © Silvio Dietzel

Nach den Bauernprotesten im Winter und Frühjahr beschäftigen sich die Minister auch mit weiteren Schritten zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft sowie mit der Förderung alternativer Antriebe für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte.

"Man wird auf Agrardiesel nicht auf weiteres verzichten können. Aber es müssen staatliche Anreize zum Umstieg auf andere Antriebstechniken gesetzt werden", sagte die Vorsitzende der Agrarministerkonferenz.

Nach Einschätzung von Karawanskij geht es in der Landwirtschaft um Tempo beim nötigen Strukturwandel, aber auch um Verlässlichkeit für die Investitionsplanung der Betriebe. "Wenn Verlässlichkeit fehlt, sorgt das für Unmut. Und das kann ich verstehen", sagte die Linke-Politikerin.

Vor dem Tagungshotel in Oberhof hat der Thüringer Bauernverband Aktionen angekündigt. Der Deutsche Bauernverband verlangt vor allem, dass in den kommenden Jahren der Finanzrahmen für die Landwirtschaft erhöht wird, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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