AfD-Vormarsch bremsen: So wollen Parteien die Wähler zurückgewinnen!
Berlin - Ob in aktuellen Umfragen oder der jüngsten Landratswahl im thüringischen Kreis Sonneberg: Für die AfD läuft es derzeit besser denn je. Ganz "ohne Geschwafel" wollte "Bild" am Dienstag nun von den übrigen im Bundestag vertretenen Parteien wissen, was sie denn selbst unternehmen wollen, um den Vormarsch der Rechtspopulisten zu stoppen. Doch ganz ohne "Geschwafel" ging es offensichtlich nicht.
Für die SPD äußerte sich die Bundesvorsitzende Saskia Esken (61). Sie erklärte sich den kontrovers diskutierten Wahlausgang damit, dass es in Thüringen an "stabilen demokratischen Mehrheiten" im Landtag fehle, um die Probleme der Bevölkerung zu lösen, so Esken gegenüber "Bild".
Für ihre eigene Partei leitet die Co-Parteichefin daraus ab, die eigene "Politik und Kommunikation weiterhin an den Menschen, an ihren unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensentwürfen" auszurichten, ihnen zuzuhören und ihre Probleme ernst zu nehmen.
Für die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang (29), gehe es nun darum Verantwortung zu übernehmen und nicht "mit Schulzuweisungen zu arbeiten".
Alle Parteien müssten Lang zufolge eine "Rolle" im "Kampf gegen den Rechtsextremismus einnehmen" und gleichzeitig müsse die Regierung "gemeinsam geschlossener auftreten".
Der FDP-Vorsitzende Christian Linder (44) erklärte "Bild", dass der AfD durch "zielgerichtete Arbeit" der "Nährboden entzogen" werden solle.
CDU will Protestwähler zurückgewinnen - Linke kämpft gegen "Menschenfeindlichkeit"
Diese Art der Politik werde laut Lindner dabei schon von der Ampel-Koalition betrieben und spiegle sich bereits in "dem lange überfälligen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik, der vernunftbasierten Einigung beim Gebäudeenergiegesetz, und einem marktwirtschaftlichen Klimaschutzgesetz, das ohne drastische Freiheitseingriffe auskommt" wider.
Vonseiten der CDU erklärte sich Generalsekretär Mario Czaja (47) zu einem Statement bereit. Er erklärte "Bild", dass es für seine Partei darum gehe, die Protestwähler durch eine klare Abgrenzung "für die demokratische Mitte" zurückzugewinnen.
Damit dies gelingen könne, arbeite die CDU derzeit in ihrem Grundsatzprogramm an eigenen "Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit".
Der Parteivorsitzende der Linken, Martin Schirdewan (47), betonte schließlich, dass "Menschenfeindlichkeit" nicht normalisiert werden dürfe und dass seine "antifaschistische Partei" vehement dagegen ankämpfe.
Gleichzeitig kritisierte Schirdewan die CDU und FDP, die "in braunen Gewässern" fischen und somit "den rechten Rand" stärken würden. Auch die Ampel nahm der Linken-Vorsitzende in die Kritik. Sozialleistungen in Krisenzeiten zu kürzen, sei "Gift für die Demokratie".
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