Ärger um angebliches Hofreiter-Zitat: Benzinpreis muss "auf mindestens sechs bis sieben Euro rauf!"
München - Die Spritpreise haben in den vergangenen Tagen extrem zugelegt und lassen so manchen Autofahrer an der Tankstelle zusammenzucken. Auf Facebook kursiert ein Sharepic mit einem Foto des Politikers Anton Hofreiter (52, Die Grünen) und einer vermeintlichen Aussage zu einer deutlichen Erhöhung des Benzinpreises.
Die Forderung, der Preis müsse "auf mindestens sechs bis sieben Euro rauf", wird ihm in dem Beitrag zugeschrieben. Darunter steht als direktes Zitat:
"Wenn Sie sich kein Benzin mehr leisten können, nehmen sie einen Kredit auf und kaufen einfach ein E-Auto."
Doch stammen diese Aussagen von ihm? Die Antwort lautet: nein!
Das Bild mit der vermeintlichen Forderung von Hofreiter wurde in mehreren Variationen verbreitet. Die Aussage zu den höheren Benzinpreisen wird fälschlicherweise immer wieder dem Grünen-Politiker Anton Hofreiter zugeschrieben, doch das vermeintliche Zitat ist frei erfunden, teilte die Pressestelle der Grünen-Bundestagsfraktion der Deutschen Presse-Agentur bereits 2020 auf Anfrage mit.
Auch die Forderung zur Kreditaufnahme und zum Kauf eines E-Autos ist falsch. Ein Mitarbeiter aus Hofreiters Bundestagsbüro bezeichnet das Zitat als Fälschung und frei erfunden.
Nicht das erste Mal, dass Anton Hofreiter erfundene Zitate zugeschrieben werden
Als mögliche Quelle für das Zitat verweist ein Nutzer auf ein "Welt"-Interview vom 3. Juni 2021. Darin sprach sich Hofreiter für einen Klimagerechtigkeitsfond aus "für Menschen mit geringem Einkommen, die sollen 9000 Euro für die Anschaffung eines schadstofffreien Autos und den Rest als zinsfreien Kredit bekommen". Später sagt er, dass sich so jeder "problemlos ein E-Auto kaufen" könne.
In der Vergangenheit wurden dem Grünen-Politiker schon häufiger erfundene Zitate zugeschrieben. Dabei ging es zum Beispiel um die angebliche Aussage, den Islam zum Pflichtfach zu machen. Ein anderes Mal ging es um eine angebliche Forderung der Grünen eines Grillverbots für deutsche Bürger.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa