1340 Kilometer Grenze zu Russland: Finnland ist jetzt NATO-Mitglied

Brüssel - Finnland startet in eine neue Zeitrechnung. Am heutigen Dienstag trat das Land mit seinen rund 5,5 Millionen Einwohnern und 1340 Kilometern Grenze zu Russland offiziell der NATO bei. Es ist damit das 31. Mitglied des 1949 gegründeten Verteidigungsbündnis.

Der finnische Außenminister Pekka Haavisto (65, l.) gibt dem US-Außenminister Anthony Blinken (60, r.) die Hand und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64, m.) schaut zu.
Der finnische Außenminister Pekka Haavisto (65, l.) gibt dem US-Außenminister Anthony Blinken (60, r.) die Hand und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64, m.) schaut zu.  © dpa/Pool Reuters/AP/Johanna Geron

Die Zeit der militärischen Bündnisfreiheit seines Landes sei nun zu Ende gegangen, so Präsident Sauli Niinistö (74).

"Eine neue Ära beginnt. Es ist ein großartiger Tag für Finnland."

Von der NATO erhoffen sich die Nordeuropäer Sicherheit, sind aber auch so selbstbewusst zu sagen, dass durch ihre Mitgliedschaft auch die des Bündnisses sicherer werde.

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"Finnland, das der Sicherheit aller NATO-Mitgliedstaaten verpflichtet ist, wird ein zuverlässiger Verbündeter sein, der die regionale Stabilität stärkt", so Niinistö.

Ähnlich äußerte sich auch Noch-Ministerpräsidentin Sanna Marin (37). "Ich bin stolz auf Finnland und die finnische Bevölkerung. Als Nation sind wir im Verlauf dieses historischen Prozesses vereint gewesen", schrieb sie auf Twitter. "Zusammen werden wir noch stärker sein."

Haavisto hinterlegt die Beitrittsurkunde bei der Regierung der Vereinigten Staaten.
Haavisto hinterlegt die Beitrittsurkunde bei der Regierung der Vereinigten Staaten.  © dpa/Lehtikuva/Emmi Korhonen

Russlands Begeisterung über finnischen NATO-Beitritt hält sich in Grenzen

Während NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) weiter von einem großen Tag und historischen Ereignis sprach, war die Freude in Russland erwartbar eher gedämpft.

"Die Erweiterung der NATO ist ein Angriff auf unsere Sicherheit und die nationalen Interessen Russlands", so Kremlsprecher Dmitri Peskow (55). Russland sei entsprechend zu Gegenmaßnahmen gezwungen. "Die Lage mit Finnland unterscheidet sich fundamental von der Lage mit der Ukraine", so Peskow weiter. Finnland sei nie zum "Antirussland" geworden, zudem habe es mit dem Nachbarn im Norden keinen Streit gegeben.

Dass Finnland jetzt NATO-Mitglied ist, habe sich Russland selbst zu verdanken, kontert US-Außenminister Antony Blinken (60). Putin habe etwas herbeigeführt, was er durch den Angriff auf die Ukraine eigentlich verhindern wollte.

Titelfoto: dpa/Pool Reuters/AP/Johanna Geron

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