Mutter alkoholkrank, Vater gestorben: Gericht verlangt von 10-Jährigem, dass er Schulden bezahlt!

Świdnica (Polen) - Der kleine Przemek (10) aus Polen hatte bislang nicht viel Glück im Leben. Von seinen Eltern wurde er vernachlässigt, seit er auf die Welt kam, und erhielt von ihnen keine Liebe. Als sein Vater starb, wurde alles noch schlimmer.

In Polen ist ein Zehnjähriger verschuldet, weil seine Mutter die anfallenden Kosten der Eigentumswohnung nicht bezahlte. Da seine Großmutter ihm die Immobilie schenkte, ist er auch dafür verantwortlich.
In Polen ist ein Zehnjähriger verschuldet, weil seine Mutter die anfallenden Kosten der Eigentumswohnung nicht bezahlte. Da seine Großmutter ihm die Immobilie schenkte, ist er auch dafür verantwortlich.  © 123rf.com/grejak

Przemeks Mutter (32), die sich zum Alkohol mehr hingezogen fühlte als zu ihrem eigenen Kind, kümmerte sich nicht mehr um ihren Sohn.

Bald verwandelte die Frau, die ein intensives Partyleben führte, die Wohnung in eine "Höhle", was schließlich dazu führte, dass die Behörden ihr den heute Zehnjährigen wegnahmen, berichtet das polnische Nachrichtenportal Polsat News.

Zuerst wurde Przemek in einer Notunterkunft untergebracht. Danach kam er in ein Kinderheim und am Ende in eine Pflegefamilie, bei der er seit zwei Jahren lebt.

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Inzwischen sind auch traurige Details ans Licht gekommen: So habe Przemeks Mutter ihn oft alleine gelassen. Manchmal wartete er bis in die Nacht vor der Tür auf sie. Und einmal warf die alkoholabhängige Frau vor seinen Augen sein krankes Meerschweinchen aus dem Fenster.

Der Junge hatte auch oft Hunger. Einmal habe er drei Tage lang nichts gegessen, weil es zu Hause nichts gab. "Als ich ihn fragte, wie es ihm damals ging, sagte er, er habe Zucker aus einer Dose gegessen, weil es das Einzige war, was er im Haus fand", sagte seine Pflegemutter, Monika Bajer.

Durch Zufall erfuhren sie und ihr Mann zwischenzeitlich, dass Przemek der Eigentümer der Wohnung war, in der seine Mutter noch immer lebt.

Die leibliche Mutter vergiftet das Leben ihres Sohnes weiterhin

Ein Gericht in Polen hat gegen den Zehnjährigen einen Zahlungsbefehl erlassen.
Ein Gericht in Polen hat gegen den Zehnjährigen einen Zahlungsbefehl erlassen.  © 123rf.com/Elnur

Bei einer Anhörung, bei der es um den Erziehungsentzug der leiblichen Mutter ging, erzählte diese, dass Przemeks Großmutter ihm die Wohnung geschenkt hatte.

Weil sie die Räumlichkeiten noch immer - mietfrei! - bewohnt, jedoch nie die anfallenden Kosten bezahlte, häufte sich seit 2017 ein Zahlungsrückstand in Höhe von 30.000 Złoty (6400 Euro) an.

Obwohl der Junge schon lange nicht mehr in der Wohnung lebt und seiner Mutter mittlerweile das Elternrecht entzogen wurde, gingen sämtliche Bescheide an die Adresse der verschuldeten Unterkunft.

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Die Pflegefamilie hat die Frau schriftlich aufgefordert, die Wohnung zu verlassen, doch sie ignorierte den Brief. "Für mich ist das Diebstahl. Mich interessiert das Kindeswohl, wenn das Kind eine Wohnung hat, die auf ihn wartet", sagte Monika Bajer. Und weiter: "In acht Jahren ist er erwachsen und braucht diese Wohnung."

Derweil wachsen die Schulden weiter. Der Bevollmächtigte der Wohnungsgenossenschaft hat nun Klage gegen den Minderjährigen eingereicht, das Gericht hat einen Zahlungsbefehl erlassen. "Jeder Eigentümer hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten im Zusammenhang mit einer Immobilie. Auch wenn er zehn Jahre alt ist", erklärt die Sprecherin des Bezirksgerichts in Świdnica, Marzena Rusin-Gielniewska.

Przemeks leibliche Mutter fühle sich für all das nicht verantwortlich und habe auch nicht die Absicht, die Schulden zu bezahlen. Stattdessen trinke sie weiterhin viel Alkohol, gehe nicht arbeiten und zahle ihrem Sohn nicht einmal die 100 Złoty (21 Euro) Unterhalt, die jeden Monat fällig sind. Der Ausgang in diesem dramatischen Fall ist offen.

Titelfoto: 123rf.com/grejak

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