Ausgerechnet wegen Volksverhetzung: AfD zeigt Theater Paderborn an
Paderborn – Die Premiere des Stücks "Andorra" von Max Frisch ist erst im September, doch schon jetzt sorgt das Stück weitgehend für Aufsehen - jedenfalls das Programmheft.
Denn die AfD sieht in der im Programmheft abgebildeten Grafik eine "Diskreditierung seiner Mitglieder und Wähler" und hat wegen "Verleumdung und Volksverhetzung" gegen das Theater Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Paderborn erstattet, wie die Neue Westfälische berichtete.
Doch Theaterchefin Katharina Kreuzhage sieht der Anzeige, die bereits die zweite der AfD ist, gelassen entgegen. Die AfD-Deutung der Grafik teile sie nicht. Es würden lediglich Wahlergebnisse und Zahlen gezeigt werden, woraus "jeder seine Schlüsse ziehen" könne.
Vielmehr zeigt die Chefin großes Interesse einem Verfahren gegenüber: "Es geht hier um die Freiheit der Kunst", sagt sie. Sie könne sich nur schwer vorstellen, dass aus der Grafik der Vorwurf der Volksverhetzung abgeleitet werde.
Das Vorgehen der Paderborner AfD mit dem ironischen Vorwurf der Volksverhetzung sei Strategie der Partei. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob ein "strafrechtlich-relevantes Verhalten" seitens des Theaters gegeben ist.