Dauersanierung der Kölner Bühnen: Kosten seit Beginn mehr als verdoppelt
Köln - Die Sanierung der Bühnen Köln am Offenbachplatz ist ein Großprojekt. Ende 2022 sollen Oper und Schauspielhaus rundum erneuert sein. Ob der Zeitplan aufgeht, ist offen.
Fakt ist: Zuletzt stand 2012 Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" auf dem Programm der Kölner Oper. Danach begann die geplante Sanierung.
Und seitdem ist wenig klar: Die Baukosten erhöhten sich in steter Regelmäßigkeit: Im März 2011 lag das Budget bei 253 Millionen Euro.
Im März 2016 wurde es auf 337 Millionen Euro erhöht. Schon im November 2016 kletterten die geschätzten Baukosten auf 404 Millionen Euro.
Aktuell gilt lediglich eine Schätzung: "Für die Kosten gilt weiterhin unsere Prognose vom Juli 2017, die eine Summe zwischen 545 Millionen Euro und 570 Millionen Euro veranschlagt", so Christopher Braun, Sprecher der Bühnen Köln.
Vom allerersten Sanierungsbudget in Höhe von 230 Millionen Euro aus dem Jahr 207 liegen die Planer also mehr als doppelt so weit über dem Plan.
Was wird an der Oper Köln und am Schauspielhaus alles neu gemacht?
- Das Opernhaus wird restauriert, soll aussehen wie 1957. Zusätzlich kommt eine komplett neue Haustechnik rein. Die Akustik des Saals wird verbessert, der Nachhall für die Ohren verlängert
- Zusätzlich wird die Bühne runderneuert
- Auch das Schauspielhaus an der Brüderstraße wird rundum saniert
- Lichtblick: Das Kleine Haus am Offenbachplatz wurde bereits gebaut und ist seit September 2016 eröffnet
- Geplant ist noch eine neue Kinderoper
Bis 2022 haben die Planer und Bauarbeiter also noch viel zu tun. Doch was passiert in diesem Jahr? "Wir werden die Bühnentechnik fertigstellen und die Zustandsfeststellungen abschließen. Eine zentrale Aufgabe ist im Augenblick die Entwurfsplanung für die Haustechnik, deren Ergebnisse Anfang 2019 vorliegen sollen", so Christopher Braun.
Mit den Ergebnissen sollen die Prognosen zu Kosten und zum Fertigstellungstermin angepasst werden. Ein Bau im Zeitplan könnte viel Geld sparen.
Die aktuellen Interimsspielorte kosten momentan 9 Millionen Euro pro Spielzeit.
Titelfoto: TAG24