Perfektes Wetter und ein Riesen-Penis: So lief der Auftakt zum Oktoberfest
München - Das Bier strömt - die Massen auch: Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Bei blauem Himmel und milden Temperaturen drängten am Samstag die Festgäste aufs Festgelände - wie in den besten Zeiten der Wiesn.
Das Wetter spielte entgegen den Prognosen perfekt mit: nach einem kühlen Morgen blauer Himmel, Sonne, milde Temperaturen. "Der Petrus ist ein Münchner", sagte Wiesnchef Josef Schmid (CSU).
Schon im Morgengrauen warteten die ersten Gäste auf Einlass - und stürmten im Laufschritt los in Richtung Bierzelte, als um 09 Uhr endlich die Eingänge zum Gelände geöffnet wurden.
Um Punkt 12 Uhr zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit nur zwei Schlägen das erste Fass Bier an.
Die erste Maß reichte er Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Was Söder, als bayerischer Regierungschef erstmals in der Anstichboxe dabei, zur Anzapftechnik des OB sage? "Hätte fast von mir sein können." Als Finanzminister habe er schließlich im Hofbräuzelt angezapft - auch mit zwei Schlägen.
Überraschungsgast Gerhard Schröder erschien im Anzapfzelt zum Blitzbesuch - nach einer Viertelstunde war der Alt-Kanzler mit seiner Frau So Yeon Kim wieder weg.
Neben bayerischen Politikern und Kabinettsmitgliedern prostete auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) - in Lederhose - mit, obwohl die Wiesn mit einem Konsum von Millionen Litern Bier, Hunderttausenden Brathendln und gebrannten Mandeln nicht gerade eine Gesundheits-Oase ist.
Die meisten Besucher kamen allerdings in Tracht - wobei hier die Grenzen verwischen. Junge Damen in knappen Lederhosen waren ebenso unterwegs wie ein Herr im Minidirndl. Ein Besucher trug einen mannsgroßen aufblasbaren Penis unter dem Arm über die Wiesn. Englischsprachige Besucher kamen in froschgrünen Bundhosen.
An Ständen rund um das Festgelände boten Händler Last-Minute-Trachten an. Das Christbaumdirndl ist allerdings out: weniger Glitzer und kaum noch bunte Pailletten. Ungebrochen ist der Trend zum weißen Turnschuh - als Fußbekleidung außer auf Tennisplätzen sonst vor allem in Krankenhäusern zu sehen. Heißt aber nicht, dass auf der Wiesn immer alle feiern, bis der Arzt kommt.