Der Professor ist sich sicher, nach dem Tod ist es nicht vorbei

Pim van Lommel (74) ist ein niederländischer Arzt und Wissenschaftler,der in 10-jährigen Studie Herzstillstandspatienten bezüglich ihrer Nahtod-Erfahrungen erforschte.
Pim van Lommel (74) ist ein niederländischer Arzt und Wissenschaftler,der in 10-jährigen Studie Herzstillstandspatienten bezüglich ihrer Nahtod-Erfahrungen erforschte.

München - Willem (Pim) van Lommel ist ein niederländischer Arzt und Wissenschaftler. Er ist auf dem Gebiet der sogenannten Nahtod-Erfahrungen Spezialist.

Am Freitag stand er am Rednerpult in der Münchner Hochschule für Philosophie. Dort präsentierte der Kardiologe neue Fakten zum Thema der Nahtoderfahrungen. Was passiert also beim Übergang vom Leben in den Tod? Dieses Thema ist so alt wie die Menschheit.

"Eine Nahtoderfahrung ist ein außerordentlicher Bewusstseinszustand", erklärt der 74-Jährige laut weather.com.

Ihm seien etliche "außergewöhnliche Wahrnehmungen" bekannt, die Menschen in bedrohlichen Situationen wie Herzstillstand, im Schock oder auch im Koma erleben.

Für ihn als Naturwissenschaftler stand lange fest, dass derartige Wahrnehmungen für Bewusstlose nicht möglich seien.

Aber als ihm in den 1980er-Jahren ein aus dem Koma erwachter Mann exakt erklären konnte, wo die Krankenschwester sein Gebiss deponiert hatte und was die Ärzte an seinem Bett gesprochen hatten, änderte sich das Weltbild van Lommels.

"Ich neugierig geworden und habe angefangen, Menschen systematisch zu befragen, die einen Herzstillstand erlitten haben", erzählte van Lommel am Pult vor den Hörern.
"Ich neugierig geworden und habe angefangen, Menschen systematisch zu befragen, die einen Herzstillstand erlitten haben", erzählte van Lommel am Pult vor den Hörern.  © 123RF

"Da bin ich neugierig geworden und habe angefangen, Menschen systematisch zu befragen, die einen Herzstillstand erlitten haben", erzählte er am Pult vor Hunderten Hörern.

Fast jeder Fünfte sagte laut einer Studie mit 282 Befragten in den Niederlanden, "sie hätten während eines Herzstillstands bewusst erlebt, was um sie herum geschehen sei.

"Unabhängig von der religiösen oder kulturellen Prägung, vom Lebensalter, von Medikamenten- oder Drogenkonsum haben ganz verschiedene Menschen dasselbe berichtet", fasst van Lommel zusammen. In Deutschland soll es rund drei Millionen Menschen mit vergleichbaren Erfahrungen geben.

Van Lommel zeigte "die Zeichnung einer Sechsjährigen, auf der sie ihr eigenes Erleben festgehalten hat: Auf dem Bild schwebt das Mädchen lächelnd über dem eigenen Körper, während zwei Männer es mit einer Druckmassage wiederbeleben", berichtet weather.com weiter. "Kleine Kinder wissen nichts von Notfallmedizin. Das Mädchen hat gemalt, was es gesehen hat, als sein Herz stillstand", so van Lommel. "Noch gibt es aber mehr Fragen als Antworten", sinniert der Forscher.

Auch andere betroffene, die Nahtod-Erlebnisse gehabt hätten, kamen in München zu Wort.

Die Ergebnisse seiner Arbeiten im Bereich der Kardiologie, der Nahtod-Erfahrungs- und Bewusstseinsforschung flossen in Studien und seine Vortragstätigkeit ein. In einer Vielzahl von Berichten und Interviews in den niederländischen und internationalen Medien findet van Lommel Erwähnung.

In seinem Buch: "Endloses Bewusstsein" beschreibt van Lommel weitere spannende Fälle: "Kann man in einem solchen Zustand noch etwas wahrnehmen?" Ja, meint Pim van Lommel. Millionen von Menschen, die eine solche Phase überlebten, hätten von Nahtoderfahrungen zu erzählen.

Van Lommel untermalt die Untersuchungen mit eindringlichen Erfahrungsberichten. Seine Erkenntnisse sind spektakulär und stellen die bisher üblichen Erklärungsmodelle infrage...