Prinz Daniel hat Prioritäten: Lieber Gemeinderat als König von Polen
Moritzburg/Warschau - Polens rechtspopulistischer PiS-Regierung bläst im eigenen Land scharfer Wind entgegen. Die Stimmen der Unzufriedenen werden immer lauter. Manche fordern gar öffentlich die Wiedereinführung der Monarchie.
Sie bringen das Königshaus Wettin ins Spiel, das mit August dem Starken und dessen Sohn einstmals die Krone inne hatte. Doch steht da heute überhaupt jemand zur Verfügung?
Prinz Daniel von Sachsen, der zukünftige Haus-Chef der Wettiner, kennt diese Ansinnen polnischer Monarchisten. Der Moritzburger Forst-Unternehmer steht diesen Ideen aber äußerst zurückhaltend gegenüber. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich an die Spitze so einer Bewegung stelle", sagt der 42-Jährige diplomatisch. Zudem verweist er auf umfangreiche Rechtsgutachten, die sich mit dem monarchischen Fürstenrecht beschäftigen. "Das ist eine sehr komplexe Fragestellung", erklärt der Prinz dazu.
Seine politische Grundüberzeugung bringt er selbst mit einem Satz auf den Punkt: "Ich bin Demokrat." Prinz Daniel von Sachsen, der im Rat seiner Gemeinde Moritzburg sitzt, hat demnach kein Interesse an einer Karriere als Staatenlenker.
"Ich halte mich prinzipiell aus politischen Fragen raus. Nur für die Kommunalpolitik in Moritzburg mache ich da eine Ausnahme."
Titelfoto: Steffen Füssel/123rf