Tatort gefunden: Warum musste Maria sterben?
Leipzig - Im Fall der ermordeten und zerstückelten Portugiesin Maria D. (43) hat die Polizei offenbar den Tatort gefunden. Kriminaltechniker untersuchten eine Wohnung im Plattenbau-Gebiet Grünau. Mysteriös: Kurz nach dem Verschwinden der Frau kam auch der Wohnungsinhaber ums Leben.
Im Leipziger Portugiesen-Treff „Brincadeira“ sind die Gäste entsetzt. „Maria war ein ganz lieber Mensch, nur wenn sie getrunken hatte - dann konnte sie verdammt aggressiv sein“, erzählt Fernando (44).
Vor fünf Jahren kam die arbeitslose Portugiesin mit ihrem Freund Antonio M. (43) nach Leipzig. Er fand anfangs Arbeit auf dem Bau, sie in einem Eiscafé.
Bekannte erzählen, dass Maria oftmals tagelang verschwand.
„Deshalb war das für uns auch anfangs nicht ungewöhnlich, dass sie mal wieder weg war“, sagt Fernando. Nach Ermittlungen der „Soko Brücke“ soll sich Maria kurz vor ihrem Tod bei Jorge P. (38) aufgehalten haben, einem schwer alkoholkranken Landsmann. In dessen Grünauer Wohnung schlief sie auf der Couch.
Nach der Identifizierung der Leiche wurde die Plattenbau-Wohnung tagelang von Kriminaltechnikern untersucht. Dabei sollen auch Blutspuren gefunden worden sein. Die Wohnung wurde von der Mordkommission versiegelt. Mysteriös: Anfang April reiste Wohnungsinhaber Jorge P. nach Portugal. Von dort traf am Dienstag die von Verwandten telefonisch übermittelte Nachricht ein, dass Jorge P. am 19. April überraschend verstorben sei.
Mit Amtshilfe portugiesischer Polizisten überprüfen die sächsischen Mordermittler derzeit die Umstände des Todes und ob es einen Zusammenhang mit dem Leipziger Verbrechen gibt.
Foto: privat, A. Bischoff, Polícia de Segurança, dpa/S. Willnow
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