Wird dieses Mittel gegen Krebs versteckt, weil es zu billig ist?
Ulm - Kann Methadon Krebs besiegen? Neue Forschungen geben Grund zur Hoffnung, aber Forscher sehen sich ausgebremst. Ist Methadon zu "billig" und damit für die Pharma-Riesen nicht profitabel?
Schon vor ungefähr zehn Jahren hat Frau Doktor Claudia Friesen von der Uniklinik Ulm durch Zufall herausgefunden, dass Methadon Krebszellen absterben lassen könne, wie wize.life schreibt. "Die Forscherin sieht sich von der Pharmaindustrie ausgebremst, weil Methadon vergleichsweise billig ist."
Nun aber wendet sich offenbar das Uni-Klinikum Ulm, das Friesens Forschungsergebnisse publiziert hatte, von ihr ab.
Wo einst auf der Homepage Auskünfte über die neue Therapieform standen, heißt es jetzt kurz: "Sorry, die Klinikumsleitung hat am 05.07.2017 die Fragen und Antworten zum Thema Methadon in der Schmerz- und Tumortherapie eigenmächtig gelöscht."
"Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die von der Arbeitsgruppe der Molekularbiologin Frau Dr. Friesen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm erhoben wurden, beziehen sich ausschließlich auf vorklinische Experimente entweder mit Zellkulturen oder tierexperimentellen Studien. Diese Daten lassen sich nicht automatisch auf die Situation beim Patienten übertragen."
Die Südwest Presse berichtet, dass die Verantwortlichen nicht für Stellungnahmen erreichbar seien. "Prof. Udo Kaisers lehnte trotz dreimaliger Anfrage ein Gespräch ab, er habe keine Zeit, lässt er ausrichten." Der Leitende Ärztliche Direktor verweist lediglich auf das oben angeführte Zitat, der unkontrollierte Einsatz wecke bei Patienten unrealistische Erwartungen...
Dr. Claudia Friesen aber ist überzeugt, dass sie eine wesentliche Entdeckung machte. Bei "Stern TV" sagte die Forscherin zuletzt: "Wir wollten ursprünglich die molekularen Mechanismen von Opioiden weiter aufklären, darunter war auch Methadon. Und zu unserer Verwunderung sind die Tumorzellen mit Methadon verendet.
Sie forschte weiter. Tierversuche bestätigten das Ergebnis. Die Erfolgsquote bei zusätzlicher Methadon-Gabe laut Friesen bei 100 Prozent - ohne nur bei 10 Prozent.
Laut wize.life (und dem Youtube-Video unten) hat Friesen inzwischen 350 Krebspatienten beobachtet, die zusätzlich zu Chemotherapie mit Methadon behandelt wurden. MRT-Aufnahmen bewiesen angeblich den deutlichen Rückgang des Krebses. Metastasen würden komplett verschwinden.
Wie schafft der Drogenersatzt Methadon den Kampf gegen den Krebs? Das Mittel soll sich an die Zellen heften und ermögliche somit den "Chemotherapeutika", tiefer einzudringen – "noch bevor die Krebszelle gegen die Chemotherapie immun wird". Dabei würden Krebspatienten eine geringe Dosis als im Vergleich zur Drogenersatztherapie benötigen.
In der Pharmabranche stießen Friesens Ergebnisse bislang jedoch auf viel Kritik. Es heißt, der Chemikerin würden klinische Studien fehlen, um die Wirkung zu beweisen. Freisen aber glaubt, dass etwas ganz anderes hinter der Ignoranz der Branche stecke: "Während lebensverlängernde Medikamente in der Krebstherapie sehr teuer sind, ist Methadon zu günstig, um profitabel zu sein."