Mehr als nur ein Opernball: So viel Dresden steckt in St. Petersburg
Dresden/St. Petersburg - Der erste "Dresdner Opernball in St. Petersburg" hat seine Feuertaufe bestanden. Der Erfolg der glamourösen Nacht ist neben Ballchef Hans-Joachim Frey (54) und seinem Team vielen (Wahl)Sachsen zu verdanken. So viel Dresden und manch Wiedersehen steckte im Ball.
Die größte Überraschung: Im Catering tauchte ein altes Dynamo-Gesicht auf - Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Friedemann Küchenmeister (55).
In dessen Amtszeit (2001 bis 2006) fielen dubiose Siegprämien, der Fußball-Boss selbst stand wegen Steuerhinterziehung und Insolvenzverschleppung vor Gericht. "Dresden war danach für mich verbrannt", bekennt Küchenmeister.
Er ging nach Russland, baute sich ein neues Leben auf. "Ich betreibe ein großes Catering-Unternehmen sowie vier Restaurants in St. Petersburg, Minsk und Sotschi" - mit einem Pool von 900 Mitarbeitern.
Aufgetafelt wurde zwar nicht aus Meissener. Aber: Manufaktur-Chef Tillmann Blaschke (56) präsentierte rund hundert Porzellan-Kunstwerke, darunter eine 69.000 Euro teure Pfauenplastik, Papageien (6000 bis 9000 Euro) und Wandplatten mit exotischen Vögeln (15.000 bis 45.000 Euro).
"In Russland ist unser Porzellan sehr gefragt", so Blaschke. Allein am Ballabend wurden knapp hundert kleine Willkommens-Trinkschlüssel (229/1296 Euro) verkauft.
Begeistert war das russische Publikum auch von den 30 Dresdner Debütanten. Sie wurden von den Dresdner Figaros Ralf Suchomel (56) und Frank Bohm (55) frisiert.
Sowohl Sachsen als auch die 100 Petersburger Tänzer wurden vom Tanzlehrerpaar Tassilo (47) und Sabine Lax (46) trainiert. "Die jungen Leute aus Petersburg waren unglaublich kameradschaftlich und respektvoll", schwärmen die Tanzprofis unisono.
Wiedersehen im Hotel: Gerold Held (60) managte bis 2013 das Kempinski-Hotel in Dresden. Zum Ball war er Gastgeber für rund 300 Sachsen, denn er leitet in St. Petersburg die zwei Luxus-Hotels "Astoria" (213 Zimmer & Suiten) und "Angleterre" (193 Zimmer).
Diese Dresdner Promis checkten ein und amüsierten sich auf dem Ball: TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen (65), Sparkassen-Vorstand Joachim Hoof (61), Konzertveranstalter Bernd Aust (74), Rennverein-Präsident Michael Becker (64).
Außerdem Schauspieler Wolfgang Stumph (73), Neumarkt-Wirt Artur Grevorgyan (49), Anwältin Karin Meyer-Götz (70), "Vapiano"-Chefin Petra Förster-Kiepsch (52), Schauspieler Tom Wlaschiha (46), "Dschinghis-Khan"-Frontmann Wolfgang Heichel (68, gebürtiger Meißner) ...
OB Dirk Hilbert (47) brachte es auf den Punkt: "Ich fühle mich hier wie zu Hause, denn halb Dresden ist da." Nur seine Frau, Opernsängerin Su Yeon (38), musste wegen der Spielzeiteröffnung an der Oper Chemnitz zu Hause bleiben.
Dresdner Opernball in St. Petersburg feiert Premiere
Zwei Häuser - eine glamouröse Nacht. Am Sonnabend feierte der "Dresdner Opernball in St. Petersburg" mit 1000 Gästen eine fulminante Premiere im Michailowski-Theater und der Philharmonie.
Das Vorbild: Der Dresdner SemperOpernball (2200 Gäste). Die "kleine Schwester": Ein Sommerball in Dresdens Partnerstadt St. Petersburg, zu dem trotz Landtagswahl rund 300 Dresdner einflogen, darunter OB Dirk Hilbert (47, FDP) und 30 Debütanten. Auf die Beine gestellt von SemperOpernball-Chef Hans Joachim Frey (54). Dessen Freund und gebürtiger Petersburger, Russlands Präsident Wladimir Putin (66), schickte eine Video-Grußbotschaft: "Der Ball ist ein Fest unserer beiden Kulturen."
So viel Geschmeide: Allein aus dem Atelier des St. Petersburger Juweliers Mousson funkelten Juwelen für rund 30 Millionen Euro auf dem Ball. Nicht minder hochkarätig die Gäste und Preisträger der Nacht: Für ihr brückenschlagendes Engagement zwischen beiden Staaten wurden Hollywood-Legende Armin Mueller-Stahl (88), DDR-Eislaufstar Katarina Witt (53) und der russische Dirigent Juri Chatujewitsch Temirkanov (80) im Theater geehrt.
Danach flanierten die Gäste über einen 300 Meter langen roten Teppich in die Philharmonie zum Feiern. "Game of Thrones"-Serienstar Tom Wlaschiha (46) führte mit Ex-"Miss Universe" Oxana Fedorova (41) durch die rauschende Nacht, in der spätestens beim Auftritt der Popgruppe "Dschinghis Khan" ("Moskau") und Jazz-Saxophonist Igor Butman (57) reichlich Wodka floss.
Titelfoto: Steffen Füssel