Minus 27,2 Grad! Das ist der kälteste Ort in Deutschland

Marienberg-Kühnhaide - Während in einigen Teilen in Deutschland am Montagmorgen teilweise Plusgrade herrschen, hat der Marienberger Ortsteil Kühnhaide mal wieder den Kälterekord geknackt.

Kühnhaide ist ein Ortsteil von Marienberg.
Kühnhaide ist ein Ortsteil von Marienberg.  © Uwe Meinhold

Die örtliche Wetterstation hat am frühen Montag in der Bachsenke frostige minus 27,2 Grad gemessen und auch bei Kachelmannwetter werden für Kühnhaide eisige minus 24 Grad angegeben. Absoluter Kälterekord in Deutschland. Im benachbarten Deutschneudorf-Brüderwiese fielen die Temperaturen auf minus 18 Grad und im bayrischen Zwiesel auf minus 16 Grad.

Nicht einmal auf Sachsens höchstem Gipfel, dem Fichtelberg, war es in der Nacht so kalt. Dort zeigte das Thermometer "nur" minus 11 Grad an.

An der Nordseeküste herrschte dagegen ein ganz anderes Bild: Im Norden Schleswig-Holsteins, kurz vor der dänischen Grenze war 1 Grad plus, auf Helgoland waren es sogar fast 3 Grad. Auch in Baden-Württemberg konnten sich einige Regionen über leichte Plusgrade freuen.

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Für die aktuellen Tiefstwerte ist Hoch "Brigida" zuständig, das von Osten her Kaltluft nach Deutschland schickt.

"Die Kälte zieht sich mindestens bis zum nächsten Wochenende", so Jens Oehmichen (50) vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. Dafür soll es aber in den kommenden Tagen sonnig bleiben.

Warum wird es in Kühnhaide so kalt?

Kühnhaide ist nicht zum ersten Mal die "Kältekammer Sachsen". Selbst bei der größten Hitze in diesem Sommer sanken die Temperaturen in dem Erzgebirgsort auf den Gefrierpunkt ab. Anfang Juli, während ganz Deutschland im Hitzesommer schwitzte, zeigte das Thermometer in der Bachsenke frostige minus 4 Grad. Auch im Winter fallen hier die Kälterekorde reihenweise. Ende Februar sanken die Temperaturen auf Minus 27,7 Grad ab.

Doch warum wird es in Kühnhaide so kalt? Der Erzgebirgsort liegt am Oberlauf der Schwarzen Pockau in einem talsohlenartigen Hochtal (auf etwa 730 Metern über normal Null), das von Wäldern begrenzt ist. In klaren Nächten bilden sich hier Kälteseen und die eisige Luft kann durch die Wälder nicht abfließen.

Dadurch gilt Kühnhaide auch als einer der kältesten bewohnten Ort Deutschlands. Den absoluten Kälterekord hält allerdings das benachbarte Deutschneudorf. Dort war es im Winter 1956/1957 mit minus 35,5 Grad am kältesten.

In Marienberg-Kühnhaide zeigte das Thermometer in der Nacht zu Montag minus 27 Grad.
In Marienberg-Kühnhaide zeigte das Thermometer in der Nacht zu Montag minus 27 Grad.  © Bernd März

Titelfoto: Bernd März

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