"Porno-Ronny": Gericht stellt Verfahren ein
Magdeburg - Der Magdeburger AfD-Politiker und Vize-Landeschef von Sachsen-Anhalt, Ronny Kumpf, wehrte sich vor Gericht gegen seinen in Parteikreisen kursierenden Spitznamen "Porno-Ronny". Das Amtsgericht stellte das Verfahren jedoch ein.
Vor mehr als drei Jahren tauchte ein Video auf, das Kumpf bei eindeutigen Aktivitäten mit einer Frau zeigen soll. Das Schmuddelfilmchen liegt der "Magdeburger Volksstimme" vor.
Von Jörg A., einem anderen AfD-Mitglied, soll Ronny Kumpf parteiintern verschmäht worden sein. Unter anderem in E-Mails soll A. Kumpf mehrmals als "Porno-Ronny" bezeichnet haben, berichtet die MZ.
Vor dem Amtsgericht Magdeburg versuchte Kumpf nun, den Schmähtitel "Porno-Ronny" unterbinden zu lassen. Am Montag kam es jedoch zu keinem Urteil. Stattdessen stellte Richterin Corinna Münzer das Verfahren gegen eine Zahlung von 1500 Euro ein - ein herber Rückschlag für Ronny Kumpf im Kampf gegen seinen ungeliebten Spitznamen.
Ob die Schmuddelbezeichnung "Porno-Ronny" nun eine Beleidigung ist oder nicht, bleibt somit ungeklärt. A.s Rechtsanwalt hatte laut MZ vor Gericht darauf hingewiesen, dass man einen Schweißer ja auch Schweißer nennen dürfe. Selbiges müsse auch für Pornodarsteller gelten.
Das Sex-Tape hat Kumpfs Karriere bei der "Alternative für Deutschland" jedoch keineswegs geschadet. Der Politiker schaffte sogar den Aufstieg vom No-Name zum Vize-Landeschef. Dort fungiert er als rechte Hand von André Poggenburg. Auf der Wählerliste für den Bundestag kandidiert er zudem auf dem 6. Platz.