Neonazis greifen Connewitz an!
Leipzig - Sachsen schaute am Montag gespannt nach Leipzig. In der Stadt demonstrierten PEGIDA und LEGIDA gemeinsam, um das einjährige Bestehen des Leipziger Protest-Ablegers zu feiern.
Rund um die LEGIDA- und die Gegendemonstrationen blieb es ruhig. Bei LEGIDA gingen etwa 4000 Menschen auf die Straße, bei NoLegida etwa 2800.
Zu schweren Ausschreitungen kam es allerdings in Connewitz. Dort überfielen etwa 250 Hooligans mehrere Geschäfte, Restaurants und Bars. Sie zertrümmerten Scheiben, verwüsteten die Auslagen und zerstörten Autos. Die Polizei konnte etwa 100 Angreifer festnehmen und brachte sie aufs Revier.
Daraufhin drohten Vergeltungsaktionen von Linksradikalen. So berichtete MOPO24 im Liveticker.
LIVETICKER
22:09 Uhr: Die Versammlung von LEGIDA ist beendet. Die verbliebenen Teilnehmer verlassen jetzt den Platz. Sie werden von der Polizei begleitet.
21:57 Uhr: Für die Veranstaltungen in der Innenstadt zieht Polizeisprecher Andreas Loepki ein weitgehend friedliches Fazit. Es sollen etwa 4000 Teilnehmer bei LEGIDA gewesen sein. Die Studentengruppe "Durchgezählt" ermittelte bis zu 3400. Bei der Gegendemonstration sollen laut "Durchgezählt" zwischen 2300 und 2800 Menschen teilgenommen haben.
21:53 Uhr: Entgegen der ersten Meldung wurden keine Raketen von den eingekesselten und der Polizei festgesetzten Rechten abgefeuert. Auf dem Dach des Hauses wurden bengalische Feuer gezündet (Foto). Kurz darauf wurden ebenfalls von dem Dach Raketen in Richtung der festgesetzten Hools geschossen. Diese verfehlten aber ihr Ziel. Die Polizei setzte den Wasserwerfer gegen die Menschen auf dem Dach ein.
21:50 Uhr: Die letzte Rednerin findet nicht so viel Anklang bei den LEGIDA-Anhängern. Die meisten von ihnen machen sich bereits auf den Weg Richtung Hauptbahnhof.
21:37 Uhr: Der Einsatzschwerpunkt der Polizei fokussiert sich auf Connewitz. Die Angreifer wurden zur Identitätsfeststellung aufs Revier gebracht. Die Lage bleibt angespannt. Offenbar brennen in Connewitz mehrere Müllcontainer und ein Polizeiauto wurde angegriffen. Wasserwerfer sind aufgefahren.
21:26 Uhr: LEGIDA ist auf dem Rückweg vom Nordplatz zum Naturkundemuseum. Auf der Uferstraße regnet es Flugblätter auf die Spaziergänger. Auf der Pfaffendorfer Straße wird aus Wohnungsfenstern "Ode an die Freude" gespielt.
21:20 Uhr: Auch in Plagwitz gab es einen Angriff von rechten Hooligans. Wie Bild.de berichtet, sind 50 Rechte von der Polizei festgenommen und aufs Revier gebracht worden. Genauere informationen gibt es noch nicht. / Update 22:07 Uhr: Zu einem Angriff kam es in Plagwitz wohl nicht. Die Polizei hatte nur 50 Menschen des vermutlich linken Lagers beobachtet. Keine Festnahmen.
21:11 Uhr: Linksradikale greifen den Gefangenentransporter auf der Wolfgang-Heinze-Straße an. Sie bewerfen den Bus mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik. Es gelingt der Polizei den Transport durch die Menge zu bringen. Daraufhin werden die Beamten attackiert. Die Polizei setzt Pfefferspray ein. Ein MOPO24-Reporter wird verletzt.
20:55 Uhr: Die Stimmung in Connewitz ist immer noch sehr angespannt. Vergeltungsaktionen der Linken werden befürchtet. Die Polizei hat die Wolfgang-Heinze-Straße hermetisch abgeriegelt. Linke stehen vor der Absperrung und werfen vereinzelt Böller. Die Hools werden in Busse verladen und von der Polizei weggebracht.
20:45 Uhr: Nach der Rede des Schweizer Politikers Ignaz Bearth beginnt LEGIDA seinen Spaziergang.
20:34 Uhr: Unfassbar! Die Hools haben bei ihrem Angriff auch massiv Pyrotechnik auf bewohnte Häuser abgefeuert. Dabei durchschlug eine Rakete ein Fenster und löste einen Brand aus. Seit Anfang der 90er Jahre dürfte das der schwerste rechte Angriff auf Connewitz gewesen sein.
20:27 Uhr: Passend zu dem Hooliganangriff auf Connewitz steht jetzt Hannes Ostendorf, Sänger der rechten Hooliganband "Kategorie C" auf der LEGIDA-Bühne und bringt ein Ständchen "Leipzig gegen Salafisten". Ostendorf ist Mitglied der rechtsextremen Hooligan-Gruppe "Standarte Bremen".
20:20 Uhr: Aus der Aussage von Polizeisprecher Andreas Loepki (im Video) geht hervor, dass es sich bei den Angreifern um Hooligans von Lok Leipzig und dem Halleschen FC handelt.
20:14 Uhr: Die Polizei setzte einen Großteil der mutmaßlichen Angreifer auf Connewitz auf der Auerbach fest.
20:05 Uhr: Massiver Angriff auf eine Kreuzung in Connewitz. Vermummte Hooligans und Neonazis überfielen mehrere Geschäfte. Die Polizei teilt mit, dass sie circa 250 Menschen "des rechten Klientels" festgesetzt hat. Auf 200 Metern wurden alle Schaufensterscheiben zerstört, Autos demoliert, Aufsteller und Mülltonnen umgeschmissen.
19:59 Uhr: Lutz Bachmann fasste sich ausgesprochen kurz. Danach ergreift Tatjana Festerling das Wort. Sie gratuliert LEGIDA und spricht dann von dem flächendeckenden "Terroranschlag auf blonde deutsche Frauen" durch muslimische Asylbewerber.
19:55 Uhr: Die zweite Rednerin ist eine Alisha auf Polen, die sich in einer schlechten Angela-Merkel-Parodie versucht. Anschließend geht es um die Gefahr, welche Angela Merkel für Deutschland ist. Abschließend bietet sie an, die Deutschen in Polen aufzunehmen.
19:40 Uhr: Die Versammlung von LEGIDA wurde eröffnet. Der erste Redner verliest nochmal die Dresdner Thesen von PEGIDA. Darüber hinaus versteigt er sich in Kritik der amerikanischen Geopolitik, die sich gegen Europa richtet. Dann wendet er sich an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Er solle sich daran erinnern, dass er ein Deutscher sei. Dann rief er: "Jung komm zur Besinnung oder hau ab."
19:37 Uhr: Der Verein "Roter Stern Leipzig" meldet bei Twitter, dass ihre Kneipe "Fischladen" angegriffen wurde. Der Fischladen befindet sich in Connewitz. Die Polizei hat dazu noch keine Erkenntnisse. Sie ist mit mehreren Einsatzkräften auf dem Weg auf die Wolfgang-Heinze-Straße.
19:31 Uhr: 150 Vermummte marschieren gerade in Connewitz auf der Biedermannstraße auf. Die Polizei ist unterwegs.
19:22 Uhr: Juliane Nagel (Die Linke) erklärt, welche Auswirkungen die schweren linksradikalen Ausschreitungen vom Dezember 2015 in Leipzig auf die heutige Demo haben.
19:18 Uhr: Lutz Bachmann ist inzwischen bei LEGIDA eingetroffen. Er wird heute auch als Redner auftreten.
19:10 Uhr: Die Veranstalter melden, dass die Lichterkette um den Ring nun doch geschlossen wurde.
18:57 Uhr: Die Lichterkette rund um den Ring zu schließen hat bislang nicht geklappt. Vor allem am östlichen Ring gab es größere Lücken.
18:47 Uhr: Am Richard-Wagner-Platz wird in Hörweite zu LEGIDA lautstark protestiert. Die PEGIDA-Gruppe vom Hauptbahnhof ist inzwischen am Naturkundemuseum angekommen.
18:37 Uhr: LEGIDA sammelt heute nicht nur Unterschriften gegen den Rundfunkbeitrag. Es wird auch dazu aufgerufen, ein Volksbegehren gegen die Nutzung von Turnhallen als Asylheime zu unterstützen.
18:35 Uhr: Die Lichterkette stellt sich am Richard-Wagner-Platz auf. Zuvor hatte es ein Friedensgebet in der Nikolaikirche und eine anschließende Kundgebung in der Thomaskirche gegeben.
18:32 Uhr: Laut Polizei haben sich etwa 1900 LEGIDA-Anhänger vor dem Hauptbahnhof gesammelt. Sie sollen zum Naturkundemuseum geleitet werden.
18:28 Uhr: Brandanschlag auf die Zugstrecke zwischen Dresden und Leipzig. Bei Borsdorf kurz vor Taucha hat gegen 18 Uhr ein Vorsignal gebrannt. Die Strecke ist aktuell gesperrt. Das sagt Polizeihauptkommissarin Yvonne Manger im Leipziger Hauptbahnhof zu MOPO24.
18:25 Uhr: Der Polizeipräsident von Leipzig, Bernd Merbitz (li.), und der Präsident der Bereitschaftspolizei Sachsen, Horst Kretzschmar sind ebenfalls vor Ort. Sie machen sich am Naturkundemuseum ein Bild der Lage.
18:23 Uhr: Warmbrüllen im Hauptbahnhof: "Wir sind das Volk!" Aktuell sind es rund 400 Pegidisten, die nun warten, dass es losgeht. Draußen ist es nach wie vor sehr eklig und nass.
18:06 Uhr: Im Hauptbahnhof haben sich inzwischen etwa 200 PEGIDA-Anhänger versammelt. Vor dem Bahnhofsausgang stehen Polizisten auf Pferden bereit.
17:50 Uhr: Im Hauptbahnhof sammeln sich Anhänger von LEGIDA. Gemeinsam wollen sie dann zum Naturkundemuseum zu gehen, wo derzeit die Vorbereitungen für die Demonstration laufen.
17:36 Uhr: Die Versammlung auf dem Johannisplatz "Wenn reden sinnlos ist - Schweigedemo" wurde abgesagt. Gründe sind aktuell noch nicht bekannt.
17:25 Uhr: Auf dem Augustusplatz hat die Demo von NoLegida begonnen. Etwa 300 Menschen stehen vor der Oper.
17:03 Uhr: Der Tröndlingring in Richtung Naturkundemuseum ist gesperrt. Rund um den Hauptbahnhof staut sich der Verkehr. Auch die Haltestelle Goerdelerring gegenüber der "Höfe am Brühl" ist abgesperrt.
16:35 Uhr: Polizei hat am Morgen bei Machern (Muldental) eine Gruppe polizeibekannter Berliner Linksautonomer (darunter auch Franzosen) aufgespürt, die vor Leipzig campiert haben. Im Auto hatten sie Schlagwerkzeuge und Pfefferspray. Die Waffen wurden ihnen abgenommen. Die NPD veröffentlichte dazu bei Twitter einen internen Polizeibericht. Die Polizei hat dazu Ermittlungen eingeleitet.
16:20 Uhr: Massive Polizeipräsenz an allen Versammlungsorten. Auf dem Augustusplatz, am Richard-Wagner-Platz und dem Platz am Naturkundemuseum (LEGIDA/PEGIDA) stehen Einsatzfahrzeuge aus verschiedenen Bundesländern. Insgesamt sind etwa 2500 Polizisten im Einsatz.
16:03 Uhr: Dem Aufruf von GEPIDA, gemeinsam zur Gegendemo nach Leipzig zu fahren, sind ca. 25 Leute gefolgt.
15:50 Uhr: Die Polizei ist bereits überall in der Innenstadt präsent. Zusätzlich fliegt die Bundespolizei mit einem Hubschrauber die Gleise zwischen Dresden und Leipzig ab. Am Boden stehen Eingreifgruppen bereit, um Anschläge auf die Bahnstrecke zu verhindern.
15:15 Uhr: Die Ursprünglich am Nordplatz angemeldete Demonstration der "Offensive für Deutschland" von Ex-LEGIDA-Mann Silvio Rößler wurde kurzfristig abgesagt. Die Begründung: Das Orgateam ist krank.
Hier unser Twitter-Ticker aus Leipzig
Diese Demonstrationen sind in Leipzig angemeldet:
- Der ehemalige Thomas-Pfarrer Christian Wolff rief gemeinsam mit OB Burkhard Jung (SPD) zu einer Lichterkette auf, die ab 18.45 Uhr den City-Ring umschließen soll.
- Die NOLEGIDA-Bewegung will an sieben verschiedenen Stellen in der Stadt demonstrieren. Der größte Protestzug wird vom Augustusplatz zum Richard-Wagner-Platz führen.
- LEGIDA/PEGIDA wird vom Parkplatz des Naturkundemuseums am Zoo vorbei zum Nordplatz laufen.
Mehr als 1000 Polizisten sollen beide Lager trennen. Denn linksautonome Gruppen kündigten wiederholt im Internet an, die „Spaziergänger“ angreifen zu wollen.
„Wenn Neonazis den Kampf ansagen, werden wir nicht in der Defensive stehen. Bereits die Anreise der Nationalist_innen sollte zum Desaster werden“, heißt es im jüngsten Gewaltaufruf, der den Slogan „Connewitz liegt in der Innenstadt“ trägt.
Zeitgleich erwarten die Sicherheitsbehörden zahlreiche Rechtsradikale und Hooligans in den Reihen der PEGIDA/LEGIDA-Veranstaltung.
Titelfoto: Import