Stadt schließt Dauerausstellung: Was wird aus dem Daetz-Centrum?
Lichtenstein - Die Stadt Lichtenstein zieht beim Daetz-Centrum die Notbremse und macht die Dauerausstellung dicht. Hintergrund ist eine große Finanzlücke und ein jahrelanger Streit mit Stifter Peter Daetz.
Das Daetz-Centrum im Lichtensteiner Schlosspalais wurde 2001 gegründet und beherbergt mehr als 550 Skulpturen, die "Meisterwerke in Holz", deren Eigentümer Peter Daetz ist.
Nun hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen die Dauerausstellung ab dem 1. Januar vorübergehend zu schließen. "Zur Neuausrichtung wurden zahlreiche Gespräche, auch mit Stifter Herrn Daetz, geführt, um eine neue Vertragsbasis für den Betrieb der Dauerausstellung ab 2018 zu schaffen. Damit sollten die wirtschaftlichen Parameter für die Stadt Lichtenstein verbessert werden.
Doch leider konnte weder mit der Daetz-Stiftung eine entsprechende Vereinbarung erzielt werden noch ließen sich dauerhafte Drittmittel anderer öffentlicher oder privater Geldgeber erschließen", so Bürgermeister Thomas Nordheim (Freie Wähler) in der Freien Presse.
Lichtenstein sitzt auf einem großen Schuldenberg, muss in zahlreichen Bereichen drastische Kürzungen vornehmen. Da sich die Immobilie Daetz-Centrum im Eigentum der Stadt befindet, muss diese auch für die Betriebskosten aufkommen. Doch das kann die Stadt finanziell nicht mehr stemmen, denn die Finanzlücke beträgt jährlich 250.000 Euro.
Um die Kosten zu senken soll die Ausstellungsfläche verkleinert werden und Daetz an den Kosten beteiligt werden, berichtet die Freie Presse. Doch dieser lehnt das ab. Laut Bericht soll es bereits einen Kompromiss zwischen Daetz und Lichtenstein gegeben haben, von dem man aber wieder abgekommen wäre. Peter Daetz hoffe nun auf neue Gespräche 2018.
Die Sonderausstellung "Andere Länder, andere Krippe", die bis zum 21. Januar im Daetz-Centrum zu sehen ist (Donnerstag bis Sonntag ab 10 Uhr/ Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 4 Euro) , ist von der Schließung nicht betroffen.
Titelfoto: Andreas Kretschel