Sächsisches Supertalent kämpft gegen ein Leben im Rollstuhl
Leipzig - Bei der RTL-Show „Das Supertalent“ begeisterte Schlangenfrau Alina Ruppel (20) Publikum und Juroren.
Doch hinter ihren biegsamen Bewegungen steckt ein hartes jahrelanges Training – ohne das die junge Leipzigerin vermutlich im Rollstuhl sitzen würde.
Manchmal entscheidet sich das Schicksal eines Menschen schon kurz nach der Geburt. So auch bei Alina Ruppel. „Nachdem ich geboren wurde, nahmen mich die Ärzte meiner Mama weg, um Untersuchungen zu machen“, erzählt die gebürtige Kasachin. „Als sie mich zurückbrachten, merkte meine Mama, dass etwas nicht stimmt“, fährt sie fort.
Alina hatte plötzlich eine große Beule am Kopf, der zudem auffällig nach links schaute. Sie war linksseitig gelähmt. „Wir vermuten, dass mich jemand hat runterfallen lassen“, meint die junge Frau. Weitere Untersuchungen zeigten einen Bluterguss am Kopf. Der drückte aufs Gehirn. Diagnose: Cerebralparese, eine Bewegungsstörung infolge einer Hirnschädigung. Die Ärzte prognostizierten ihr ein Leben im Rollstuhl.
Dass ihr der bis heute erspart blieb, verdankt Alina vor allem ihrer Tante. „Mit leichten Massagen und Training hat sie die Lähmung wegbekommen“, ist sie froh. Mit drei Jahren machte sie schließlich ihre ersten Schritte.
Als sie dann mit 8 Jahren mit ihren Eltern nach Memmingen (Allgäu) zog, begann für sie ein hartes Training. Ihre Trainer waren ihre Eltern, beide selbst Artisten.
"Mein Papa war Geräteturner und meine Mama hat die Zirkusschule abgeschlossen“, erzählt die 20-Jährige. Zuerst waren Basisübungen wie Spagat oder Brücke an der Tagesordnung.
„Meine Eltern haben schnell gemerkt, dass ich Talent habe und sehr flexibel bin.“ So wurden die Muskeln immer weiter gedehnt und Alina langsam zur Schlangenfrau. „Das war die wohl härteste Schule, die man haben kann. Eltern sind ja meistens noch strenger.“
Bis heute trainiert sie fast täglich drei Stunden lang, tritt unter ihrem Künstlernamen „Eliza“ bei Shows und Galas auf. „Wir vermuten, dass ich in die Krankheit zurückfallen könnte, wenn ich nichts mehr mache“, erklärt sie. „Schon wenn ich nur zwei Wochen Pause mache, fühle ich mich anders.“
Um auf Nummer sicher zu gehen, macht sie seit anderthalb Jahren auch eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau in Leipzig. Praktischerweise ist ihr Trainings- auch ihr Arbeitsplatz bei ihrem Manager. „Er war der Meinung, ich sollte auch noch was Richtiges lernen, für alle Fälle“, sagt sie lächelnd und legt den Fuß lässig hinter ihren Kopf. www.elizashow.com