Buchmesse wird immer bunter: Schwerpunktland Tschechien grüßt "Ahoj Leipzig"

Leipzig - Vorhang auf für die Kraft der Worte: Die Leipziger Buchmesse 2019 rückt näher. Die Frühjahrsschau der Buchbranche öffnet vom 21. bis 24. März ihre Pforten und wird sich dabei bunter und internationaler präsentieren denn je.

Buchmesse-Direktor Oliver Zille will klare Haltung zeigen.
Buchmesse-Direktor Oliver Zille will klare Haltung zeigen.  © DPA

In diesem Jahr rechnen die Leipziger Messeveranstalter mit mehr als 2600 Ausstellern. Einerseits ähnlich viele wie 2018, anderseits ist der Anteil ausländischer Aussteller inzwischen auf 20 Prozent gestiegen.

Buchmesse-Direktor Oliver Zille zur Deutschen Presse-Agentur: "Es spielt uns seit Jahren stark in die Hände, dass die Messe insgesamt bei Publikum, Autoren und Verlagen attraktiver geworden ist. Das bringt uns jedes Jahr neue Länder."

Zuletzt seien etwa Italien, die Niederlande, Portugal und die Türkei dazugekommen.

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In diesem Frühjahr gilt Tschechien der Schwerpunkt. Unter dem Motto "Ahoj Leipzig" wird sich das Nachbarland mit einem rund 130 Veranstaltungen umfassenden Programm und mehr als 60 Neuerscheinungen präsentieren.

Die Leipziger Buchmesse entwickelt sich zum Schaufenster für internationale Kultur und Literatur.
Die Leipziger Buchmesse entwickelt sich zum Schaufenster für internationale Kultur und Literatur.  © DPA

Neben der Internationalität wächst bei der Leipziger Buchmesse stetig auch die politische Bedeutung.

So wird in diesem Jahr im Rahmen eines Schulprojektes für alle Altersklassen gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung ein "Democracy Slam" erarbeitet sowie die Diskussionsreihe "The Years of Change 1989-91" aufgelegt. Beleuchtet werden sollen die gesellschaftlichen Umbrüche vor 30 Jahren und deren heutige Folgen. Ein Thema, das Menschen bewege, so Zille. "Natürlich gehört das dann auch auf die Buchmesse."

Vorbehalte von Ausstellern gegen den sächsischen Messestandort - unter anderem wegen der rassistischen Vorfälle in Chemnitz - gebe es nicht. Eher werde gefragt, wie die Messe als Plattform für Meinungs- und Kunstfreiheit eintrete. Zille: "Es gibt eine Erwartungshaltung, dass die Buchmesse klare Haltung zeigt." Gesellschaftliche Diskussionen sollen dort stattfinden und nicht ferngehalten werden.

So werde auch das 2018 wegen der Kontroverse um rechte Verlage aufgestellte Sicherheitskonzept weiterentwickelt. Ausgewogenheit und Vielfalt bleiben für Zille oberstes Gebot: "Einzelne Stimmen, die besonders laut sind, sollen die Buchmesse nicht dominieren."

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