Zwei Frauen getötet: Das ist der Leipziger Stückelmörder
Leipzig - Er tötete zwei Frauen, zerstückelte ihre Körper und warf sie weg wie Müll. Am Freitagmorgen begann in Leipzig der Prozess gegen Dovchin D. (38).
Spindeldürr, eine filigrane Sonnenbrille auf der schmalen Nase und den kleinen Kopf stets gesenkt - wer Dovchin D. am Freitag im Gericht erlebte, der konnte kaum glauben, dass dieser Mann ein brutaler Mörder sein soll.
Doch was die Staatsanwaltschaft dem aus der Mongolei zugewanderten Konstruktionsmechaniker vorwirft, ist beispiellos in der jüngeren sächsischen Kriminalgeschichte. Im April 2016 suchte Dovchin D. demnach in Leipziger Spelunken gezielt nach Frauenkontakten. So lernte er auch die portugiesische Einwanderin Maria D. (43) kennen.
Er nahm die betrunkene Frau mit nach Hause. Dort soll es zum Sex gekommen sein. Ob einvernehmlich oder unter Zwang - das konnten die Ermittler bisher nicht klären. Doch der Mongole hatte offenbar noch andere, teuflische Pläne.
"Er setzte sich auf den Bauch der auf dem Bett liegenden, stark betrunkenen Frau und erwürgte sie mit beiden Händen", zitierte Staatsanwalt Torsten Naumann die Anklage. Anschließend habe er den Leichnam zerteilt, die einzelnen Teile mit Steinen und einem Fahrradständer beschwert von einer Brücke aus ins Elsterflutbecken geworfen.
Von dem Erlebten offenbar sexuell stimuliert, zog Dovchin D. nach kurzer Zeit wieder durch Kneipen - auf der Suche nach Frauen.
Am 29. November traf der Mann, der vor Gericht angab, verheiratet zu sein, in der Lindenauer "Bar 55" auf Anja B. (40). Auch die junge Mutter eines damals zweijährigen Mädchens ließ sich von dem harmlosen Äußeren und der anfangs zurückhaltenden Art des Mongolen täuschen. Arglos ging sie mit in dessen Wohnung. Stunden später war sie tot.
"Er erwürgte sie mit beiden Händen, nach dem sie seine sexuellen Ambitionen zurückgewiesen hatte", so Staatsanwalt Naumann. Ob sich Dovchin D. hernach an der Leiche verging, darüber werden Gutachter im Laufe des Prozesses referieren.
Einen Monat lang ließ der Mörder die Tote den Ermittlungen zufolge in seiner Wohnung liegen. Erst am Neujahrstag 2017 zerstückelte er den Leichnam. Die Leichenteile warf er laut Anklage in den Hausmüll, andere spülte er die Toilette herunter oder deponierte sie im Keller. Den Torso von Anja B. fanden die Ermittler später in einem Abbruchhaus.
Während Dovchin D. in polizeilichen Vernehmungen die Tötung der beiden Frauen gestanden hatte, wollte er sich zum Prozessauftakt gar nicht mehr äußern. Sein Anwalt kündigte für den nächsten Verhandlungstag, am 11. Dezember, eine Einlassung des Angeklagten an. Allerdings soll die sich zunächst erst einmal auf biografische Details beschränken.