Ex-Lehrer nimmt an KZ-Führung teil und leugnet lautstark den Holocaust

Weimar - In der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald ist es im vergangenen Jahr zu deutlich mehr Zwischenfällen mit rechtsextremen Hintergrund gekommen und ein Fall sorgt dabei besonders für Aufsehen.

Während einer Führung durch das ehemalige KZ, hatte der Mann immer wieder auf sich aufmerksam gemacht.
Während einer Führung durch das ehemalige KZ, hatte der Mann immer wieder auf sich aufmerksam gemacht.  © DPA

So habe sich im Mai 2018 ein selbst ernannter "Volkslehrer" aus Berlin unter eine Besuchergruppe in der Gedenkstätte bei Weimar gemischt, teilte die Gedenkstätte jetzt mit.

Während einer Führung habe er dann immer wieder antisemitische Parolen geäußert. Unter anderem habe der Mann den Holocaust geleugnet, so Rikola-Gunnar Lüttgenau, Sprecher der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

In Berlin war der Lehrer aus dem Schuldienst entlassen worden. Seine Klage dagegen wurde kürzlich vom Arbeitsgericht abgewiesen.

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Insgesamt hätten die Mitarbeiter der Gedenkstätte 2018 etwa 20 Vorfälle mit rechtsextremen Hintergrund registriert, sagte Lüttgenau, doppelt so viele, wie im Jahr zuvor. Darunter seien ebenso Schmierereien von Hakenkreuzen auf dem Gelände gewesen wie auch Aufkleber, zur Unterstützung der verurteilten Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck.

Nach Angaben von Lüttgenau hat die Stiftung dem selbst ernannten Volkslehrer ein Schreiben zugestellt. Damit sei ihm die Veröffentlichung der Aufnahmen untersagt worden, die er bei seiner Störung der Führung gemacht hatte.

Als eine Reaktion auf diesen Vorfall sei die Besucherordnung der Gedenkstätte angepasst worden, sagte Lüttgenau. Darin sei nun auch festgehalten, dass Aufnahmen von Führung durch die Gedenkstätte von der Direktion zu genehmigen seien müssen.

Einen der aufsehenerregendsten Vorfälle auf dem Gelände der Gedenkstätte Buchenwald in den vergangenen Jahren hatte ein Gruppe britischer Neonazis zu verantworteten: Im Mai 2016 war ein Foto aufgetaucht, auf dem mehrere Männer im Keller des Krematoriums des ehemaligen Konzentrationslagers posierten und dabei den Hitler-Gruß zeigten.

Titelfoto: DPA

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