Asylbewerber soll Mann in Kopf gestochen haben, weil er keinen Platz machte
Arnsberg/Rüthen - Ein 26-jähriger Flüchtling aus Eritrea muss sich am Dienstag vorm Landgericht Arnsberg verantworten. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen!
Laut Anklage soll sich der Angeklagte am 12. Februar 2017 in der Mensa einer Asylbewerberunterkunft darüber geärgert haben, dass ihm ein Security-Mitarbeiter auf dem Weg zur Essensausgabe keinen Platz machen wollte. Angeblich soll es allerdings genug Platz zum Vorbeigehen gegeben haben.
Da der 26-Jährige sich trotzdem in seiner Ehre gekränkt gefühlt haben soll, soll er zum Besteckkasten gegangen sein, aus dem er sich schließlich ein Brotmesser genommen haben soll, das er im Jackenärmel versteckte.
Mit diesem Messer soll er zum Security-Mitarbeiter gelaufen sein. Dieser soll gerade mit seinem Handy beschäftigt und deshalb abgelenkt gewesen sein. Mit einem Angriff rechnete er in diesem Moment nicht. Außerdem soll der Mann nach dem Zwischenfall nicht von einer Racheaktion ausgegangen sein. Einen Streit gab es zuvor nicht.
Die Ahnungslosigkeit soll der Angeklagte dann ausgenutzt haben. Unbemerkt soll er sich dem Security-Mitarbeiter genähert haben, um ihm dann urplötzlich in den Kopf zu stechen. Zeit zum Verteidigen soll das Opfer nicht gehabt haben.
"Der Angeklagte soll mindestens vier wuchtige Stiche in Richtung Kopf, namentlich Auge und Hals geführt haben. Der Angeklagte soll tödliche Verletzungen zumindest billigend in Kauf genommen haben", heißt es in einer Prozessankündigung vom Landgericht.
Der Mitarbeiter soll in einem Krankenhaus wegen Schnittwunden auf dem Kopf und unterhalb des Auges behandelt worden sein.
Ein Zeuge soll den Angreifer vor weiteren Attacken abgehalten haben. Ein weiterer Zeuge soll den 26-Jährigen schließlich vor die Tür gezerrt haben. Dort soll ihn ein anderer Security-Mitarbeiter übernommen und festgehalten haben.
Der tatverdächtige Asylbewerber kam in Untersuchungshaft.
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