Heftige Kritik an Jürgen Kasek nach Demo-Bildern aus Hamburg
Leipzig - Dass Jürgen Kasek polarisiert, ist nicht neu. Nach den G20-Ausschreitungen in Hamburg entlädt sich aber die Kritik am Landesvorstandssprecher der sächsischen Grünen. TV-Bilder zeigten Kasek inmitten der eskalierten "Welcome-to-Hell-Demo".
Ein Facebook-Video von N24 zeigt Jürgen Kasek vor einer Polizeikette, die ihm und anderen Menschen den Weg versperrt. Der Rechtsanwalt und Politiker erklärte dazu, lediglich als Beobachter nach Hamburg gereist zu sein. Die Demonstration "Welcome to Hell" habe er zusammen mit der Vorsitzenden der Hamburger Grünen, Anna Gallina, hinter der Polizeikette beobachtet.
Die Gewalt in Hamburg bezeichnete Kasek gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" als "völlig indiskutabel". Dafür gebe es keine Rechtfertigung. Gleichzeitig kritisierte er aber auch den Einsatz der Polizei auf der von ihm beobachteten Demonstration.
"Sie wollten den schwarzen Block isolieren, festsetzen und die Personalien feststellen", sagte Kasek. "Vermutlich um ihn dann für die kommenden Tage in Gewahrsam zu nehmen," Obwohl viele Vermummte der Aufforderung der Polizei nachgekommen seien, ihre Vermummung abzunehmen, sei die Polizei "plötzlich mit Wasserwerfern und Pfefferspray" vorgegangen.
Das sei unverantwortlich gewesen und habe auch Unbeteiligte verletzt, so der Sprecher der sächsischen Grünen zur LVZ.
Die Bilder von Hamburg waren aus dieser Sicht eine "Eskalation auf Ansage - von beiden Seiten". Doch diese Sichtweise und besonders die TV-Bilder von Jürgen Kasek in Hamburg riefen auch Kritiker auf den Plan. So kommentierte Leipzigs Stadtsprecher Matthias Hasberg ein Video der Ausschreitungen auf Facebook mit den Worten: "Weit und breit keine Polizei - fühlten sich wohl deswegen provoziert. Die sehen aber nur zufällig so aus wie die Jungs, mit denen Jürgen Kasek gestern noch demonstriert hat..."
Der Leipziger CDU-Politiker Eric Buchmann schrieb unter das Demo-Bild von des Grünen-Sprechers: "Jürgen Kasek profiliert sich gerade in Hamburg als Streiter der Demokratie gegen unsere Polizei." Die Leipziger CDU erklärte, unter anderem mit Verweis auf einen Tweet von Jürgen Kasek: "Prominente Politiker von Linken, Grünen und SPD kommen nicht auf die Idee, der Polizei zu danken oder die Gewalt zu verurteilen oder wenigstens zu schweigen."
Auch die Facebook-Beiträge von Jürgen Kasek selbst wurden mitunter kritisch kommentiert. Neben einigen ehrverletzenden und teils fragwürdigen Aussagen warfen ihm einzelne Nutzer auch Scheinheiligkeit vor oder stritten sich mit Befürwortern über die Aussagen und Bilder Kaseks aus Hamburg.
Der Sprecher der sächsischen Grünen bleibt ein Mann, der polarisiert und von mancher Seite heftige Kritik erntet.