Während wir uns auf den Sommer freuen: Naturkatastrophen halten Welt in Atem
Edmonton/Goma - Während sich Deutschland vorsichtigen Schritten dem Sommer nähert, ist anderswo auf der Welt das Klima schon wieder völlig außer Kontrolle geraten. Im Westen Kanadas zwingen Waldbrände Zehntausende Menschen zum Verlassen ihrer Häuser. Auch in Russland und dem Ostkongo ist die Lage mancherorts dramatisch.
In der kanadischen Provinz Alberta sind inzwischen mehr als 375.000 Hektar Land abgebrannt (etwa ein Viertel von Schleswig-Holstein), wie die Behörden am Sonntagnachmittag (Ortszeit) mitteilten. Mehr als 29.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. 31 der 108 aktiven Waldbrände seien außer Kontrolle. Schon tags zuvor hatte Alberta den Notstand ausgerufen.
Auch wenn sich die Flammen ausweiten, hätten Regenfälle bei der Bekämpfung geholfen. "Dadurch hatten die Feuerwehrleute die Möglichkeit, an einigen Brandherden zu arbeiten, an die sie wegen des extremen Verlaufs der Brände nicht herankommen konnten", so die Leiterin der Feuerschutzbehörde Alberta Wildfire.
In den sibirischen Gebieten Kurgan und Tjumen kamen derweil sieben Menschen bei Waldbränden ums Leben, wie russische Behörden mitteilten. Daneben weitet sich im Gebiet Swerdlowsk am Ural die Brände aus - mittlerweile auf eine Fläche von mehr als 540 Quadratkilometern.
Im Kongo kämpfen die Menschen mit den Folgen von Überschwemmungen
Während sich Kanada und Russland über reichlich Regen freuen würden, ist in der Demokratischen Republik Kongo viel zu viel davon gefallen. Auch wenn Überschwemmungen in der Regenzeit nicht ungewöhnlich sind, starben im Zusammenhang mit Hochwasser und Erdrutschen im Osten des Landes annähernd 400 Menschen. Das teilte der leitende Verwaltungsbeamte der Region Kalehe am Sonntag mit. Für gestern ordnete Präsident Félix Tshisekedi (59) eine eintägige Staatstrauer an.
Auch in Ruanda (mind. 127) und Uganda (6) kamen zuletzt bei Überschwemmungen Dutzende Menschen ums Leben.
Titelfoto: Montage: dpa/Moses Sawasawa/AP, dpa/Gov. of Alberta Fire Service/The Canadian Press via AP