UN über Klimawandel: Wir Menschen schaffen Temperatur-Ziele nicht!
Bonn - Beim Kampf gegen den Klimawandel sehen die Vereinten Nationen einige Erfolge. Aber den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu beschränken, werden die Menschen so nicht erreichen.
Es könnte eher auf eine Erwärmung um 2,5 Grad hinauslaufen.
Das geht aus einem Bericht hervor, den das UN-Klimasekretariat in Bonn am Mittwoch veröffentlichte.
Er beruht auf der Auswertung der Klimaschutzpläne der Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens.
Den Berechnungen nach werden die CO2-Emissionen bis 2030 um 10,6 Prozent im Vergleich zu 2010 zunehmen.
Das sei eine Verbesserung im Vergleich zu der Einschätzung vom vergangenen Jahr, wonach die Zunahme bis 2030 13,7 Prozent betragen würde.
Der Bericht aus dem vergangenen Jahr war außerdem zu dem Schluss gekommen, dass die Emissionen auch nach dem Jahr 2030 weiter ansteigen würden.
Nach Auswertung neuer Daten aus den 193 Ländern ist dies nun nicht mehr zu befürchten, die Emissionen dürften demnach also sinken. Die prognostizierte Abnahme des CO2-Ausstoßes nach 2030 sei allerdings bei weitem nicht ausreichend, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Steigende Hitze eine Gefahr für die Menschen
"Um dieses Ziel im Bereich des Möglichen zu halten, müssen die nationalen Regierungen ihre Klimaschutzpläne jetzt verschärfen und sie in den nächsten acht Jahren umsetzen", mahnte UN-Klimachef Simon Stiell.
Enttäuschend sei, dass seit der Klimakonferenz von Glasgow im vergangenen Jahr nur 24 Länder angepasste Pläne vorgelegt hätten, obwohl sich alle einig gewesen seien, dass dies nun geschehen müsse.
Auch in der EU reichen die Klimaschutzmaßnahmen bislang nicht aus, um das dort anvisierte Ziel einer Emissionsverringerung um mindestens 55 Prozent bis 2030 einzuhalten. Die steigende Hitze ist auch eine Gefahr für die Menschen selbst.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa