Studie deckt auf: Diese Länder sind die größten Klimasünder!

Großbritannien - Einige Länder tragen deutlich mehr zur Erderwärmung bei als andere. Ein internationales Forscherteam untersuchte Aufzeichnungen der Emissionen von der Zeit vor der Industrialisierung bis heute und erstellte so eine Rangliste der größten Klimasünder.

Die USA verursachen weltweit die meisten schädlichen Gase. Das Land ist damit der Klimasünder schlechthin. (Symbolfoto)
Die USA verursachen weltweit die meisten schädlichen Gase. Das Land ist damit der Klimasünder schlechthin. (Symbolfoto)  © 123rf/bilanol

Das Team des Tyndall Centre for Climate Change Research an der Universität East Anglia in Großbritannien veröffentlichte die Ergebnisse ihrer Studie am gestrigen Mittwoch im Fachjournal "Scientific Data".

Laut dem österreichischen Wissenschaftsmagazin "Science ORF" hielten die Forscher darin auch fest, welche Gase am meisten zur Erderwärmung beitragen: Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O).

Zwischen 1850 und 2021 produzierte ein Land als ungeschlagener Spitzenreiter die meisten davon: die USA. Ihr Beitrag zur globalen Erderwärmung beträgt 17,3 Prozent und damit 0,28 Grad Celsius. Und das, obwohl die Ausschüttung schädlicher Gase über die Jahrhunderte minimal zurückgegangen ist.

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Ganz im Gegensatz zu China, das sich zu einem immer größeren Klimasünder entwickelt. Die asiatische Wirtschaftsgroßmacht hat einen Anteil von 12,3 Prozent an der Erderwärmung und macht unseren Planeten gut 0,2 Grad wärmer. Darauf folgt Russland mit 6,1 Prozent und 0,1 Grad Celsius. Die Plätze vier und fünf der Top-Klimasünder belegen Brasilien mit 4,9 Prozent und 0,08 Grad Celsius sowie Indien mit 4,8 Prozent und ebenfalls 0,08 Grad.

Deutschland wird in der Studie nicht explizit erwähnt, da man Europa als Ganzes gezählt hat. Der Kontinent liegt im Gesamtdurchschnitt aller Länder im oberen Drittel.

Klimapolitische Abkommen auf der Probe

Fluten, Stürme oder extreme Trockenheit, die zu riesigen Bränden führt, sind Folgen der Erderwärmung. (Symbolfoto)
Fluten, Stürme oder extreme Trockenheit, die zu riesigen Bränden führt, sind Folgen der Erderwärmung. (Symbolfoto)  © 123rf/bilanol

Da die Erderwärmung jedoch ein globales Problem ist und keine Ländergrenzen kennt, ist diese Studie für Länder, die relativ klimafreundlich abgeschnitten haben, kein Grund zum Aufatmen.

Naturkatastrophen, die auf die globale Erwärmung zurückzuführen sind, betreffen nicht nur alle Menschen, sondern grundsätzlich alle Lebewesen eines bestimmten Gebietes.

Die Erkenntnisse der Studie und der neue Datensatz werden laut Studienleiter Matthew Jones in Zukunft "ein wichtiges Instrument" zur Verfolgung der Emissionen der einzelnen Länder und deren internationale Auswirkungen auf die Umwelt darstellen.

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"Die Staaten haben sich verpflichtet, ihre CO2-, CH4- und N2O-Emissionen zu verringern, um die schädlichsten Auswirkungen des Klimawandels - wie Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels - zu vermeiden", so der Forschungsleiter.

Langzeitlich könne so auch überprüft werden, ob klimapolitische Abkommen umgesetzt werden und tatsächlich Früchte tragen.

Titelfoto: 123rf/bilanol

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