Psychologe erklärt: Deshalb macht die Klimakrise junge Menschen krank!

Deutschland - Die Klima-Panik greift um sich und macht viele Menschen krank! Die Krise ist akut und betrifft alle Menschen. Doch vor allem die junge Generation scheint überdurchschnittlich häufig darunter zu leiden. Aus Sicht eines renommierten Psychologen kommt diese Entwicklung alles andere als überraschend.

Die Hoffnungen vieler junger Menschen beruhen auf Paris: Das Pariser Klimaschutzabkommen soll die völlige Klima-Apokalypse noch verhindern.
Die Hoffnungen vieler junger Menschen beruhen auf Paris: Das Pariser Klimaschutzabkommen soll die völlige Klima-Apokalypse noch verhindern.  © Boris Roessler/dpa

"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer!" Wenn jedoch die Sommer nachweislich immer trockener und heißer werden, verkommt die unbekümmert dahergesagte Redensart zur bitteren Realität - und das mit gravierenden Folgen.

Wie der "SWR" berichtete, sind insbesondere Jugendliche die Leidtragenden des Klimawandels und klagen vermehrt über Ängste in diesem Zusammenhang.

Der Psychologe Felix Peter ist Teil des Presseteams von Psychologists for Future und ordnet die bedrückenden Ängste der jungen Generation fachmännisch ein:

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"Wenn man sich mit der Klimakrise stärker auseinandersetzt, dann kann das sehr betroffen machen, weil man dann erfährt, dass die Lebensbedingungen in der Zukunft nicht mehr so sein werden, wie wir sie jetzt vorfinden und das ist natürlich etwas Bedrohliches", zeigt Peter Verständnis für die Beweggründe und Auswirkungen des Klimawandels auf Heranwachsende.

Die langanhaltende und emotionale Belastung sei aus Sicht des Psychologen keine Überraschung, denn gerade Kinder und Jugendliche würden die wohl vulnerabelste Gruppe in der Gesellschaft darstellen. Der Fachmann hält in diesem Zusammenhang die noch entwicklungsbedürftigen Bewältigungsmechanismen für ausschlaggebend.

Ängste wegen Klimakrise: Auch Politik und Gesellschaft in der Verantwortung

Dürre, wohin das Auge reicht: Forscher aus aller Welt beobachten eine extreme Häufung von Trockenheit und Wasserknappheit. Der Klimawandel hat bereits große Landstriche zu unbewohnbaren Trockenwüsten verwandelt.
Dürre, wohin das Auge reicht: Forscher aus aller Welt beobachten eine extreme Häufung von Trockenheit und Wasserknappheit. Der Klimawandel hat bereits große Landstriche zu unbewohnbaren Trockenwüsten verwandelt.  © Jan Woitas/dpa

Der Klimawandel ist ein komplexes Themenfeld und betrifft weitaus mehr als bloß den klimatischen Wandel an sich.

Experte Felix Peter verweist darauf, dass die ökologischen Folgen der Klimakrise lediglich eines von vielen kleinen Mosaiksteinchen bei der Entstehung von Ängsten seien. Diese werden ebenso von politischen sowie gesellschaftlichen Faktoren massiv beeinflusst.

Viele junge Menschen hätten demzufolge das Gefühl, dass die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft ihre Sorgen nicht ernst nehmen und fühlten sich von der Politik im Stich gelassen.

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All jene Faktoren hätten letztlich dazu geführt, dass sich Klimabewegungen wie "Fridays for Future" in kürzester Zeit zu riesigen internationalen Sammelbewegungen entwickeln konnten.

Die junge Generation zeige auf diese Weise, dass sie bereit ist, Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und ihre Ziele mit aller Beharrlichkeit zu erreichen.

Wie groß die Angst unter Jugendlichen rund um den Globus zu sein scheint, will eine internationale Studie der medizinischen Fachzeitschrift "Thelancet" nun herausgefunden haben. Daraus wird ersichtlich, dass drei von vier Jugendlichen und jungen Erwachsenen Angst vor der Zukunft haben. Dabei spielen neben der Erderhitzung auch Folgeerscheinungen wie gesellschaftliche Konflikte, Kriege und Spannungen eine Rolle.

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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